Shell treibt Strategie der Produktdifferenzierung voran
Multisektor-Konzept sorgt für gute Ergebnisse - Mineralölgeschäft enttäuschend
Hamburg (ots)
"Bei einem Umsatz von 25,2 Milliarden DM haben wir 1999 einen Jahresüberschuss von 684,4 Millionen Mark erwirtschaftet. Das waren 285,9 Millionen Mark weniger als im Jahr 1998, welches jedoch maßgeblich von periodenfremden Erträgen gekennzeichnet war. Wenn die Deutsche Shell in ihrer Bilanz für das Jahr 1999 trotz eines enttäuschenden Mineralölgeschäftes ein alles in allem zufriedenstellendes Ergebnis ausweist, so liegt dies am wiederum erfolgreichen Abschneiden im Erdgasgeschäft. Es hat dazu beigetragen, Gewinneinbußen in der Chemie und die Belastungen beim Aufbau des Geschäftsbereichs "Erneuerbare Energien" abzufedern. Zum Jahrhundertwechsel hat sich erneut gezeigt, dass das Multisektor-Konzept der Deutschen Shell eine gute Basis ist, um erfolgreich durch wirtschaftlich schwierige Perioden zu navigieren", erklärte Pieter Berkhout, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Shell, am 6. Juni in Hamburg auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens.
Im Mineralöl- und Chemiegeschäft hat die Deutsche Shell ihre Kosten weiter reduziert, das Aktivitäten-Portfolio bereinigt und umgebaut sowie die engere Zusammenarbeit mit anderen europäischen Shell Gesellschaften fortgesetzt. Auch die Investitionen wurden gedrosselt. "Wir haben zwar einige Aktivitäten abgestossen," so Berkhout, "aber auch eine Reihe neuer Projekte angepackt. Dazu zählen die Pionierarbeit auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien - besonders das Anfahren der weltweit modernsten Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen im Herbst 1999, der Aufbau eines Vertriebssystems für Solaranlagen sowie die Produktion und der Vertrieb "grünen" Stroms. Wir investieren in zusätzliche Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien. So werden wir hier in Hamburg auf unserem Raffineriegelände zwei Windkraft-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt drei Megawatt in Betrieb nehmen. Die erste Anlage soll im Juli 2000 Strom liefern. In den bundesweiten Handel mit "grauem" Strom ist Shell im Frühjahr des laufenden Jahres eingestiegen. Er wird - zusammen mit der HEW AG - vor allem den zahlreichen Industrie- und Gewerbekunden der Deutschen Shell angeboten."
"Die Deutsche Shell positioniert sich als moderner Energiedienstleister, der seine Kunden innovativ und umfassend betreut", erläuterte Dr. Jochen Weise, Vertriebschef für das Industrie- und Verbrauchergeschäft, die Stoßrichtung der Deutschen Shell. Daher setzt Shell auch verstärkt auf Produktdifferenzierung. Dazu gehört der Pilotversuch in der Region Dortmund, wo Shell seit Anfang Juni 2000 schwefelarmes Heizöl anbietet. Das neue Heizöl wird unter dem Namen "Shell Thermo Eco-Ultra" verkauft. Es hat einen deutlich abgesenkten Schwefelgehalt von maximal 500 ppm und liegt damit weit unter dem zulässigen Grenzwert von 2000 ppm Schwefel.
"Auch im Tankstellengeschäft betrachten wir die Produktdifferenzierung als einen wichtigen Faktor im Wettbewerb. Dazu kommen der Ausbau des Shopgeschäfts sowie deutliche Kosteneinsparungen", sagte Oswald Brockerhoff, Tankstellenchef der Deutschen Shell, auf der Jahrespressekonferenz. Er wies auf die Einführung von "Shell Optimax" im Mai dieses Jahres hin: Das neue Benzin hat mehr Power durch eine erhöhte Oktanzahl von 99, schützt den Motor durch eine neue Additiv-Technologie und ist schwefelfrei. Mit Blick auf die Benzinpreiskämpfe im deutschen Tankstellenmarkt, die die gesamte Branche bislang etwa eine Milliarde Mark gekostet haben dürften, machte Brockerhoff das Mineralölunternehmen DEA verantwortlich.
Positives Operatives Ergebnis im ersten Quartal 2000
"Im ersten Quartal 2000 haben wir insgesamt ein positives operatives Ergebnis erzielt. Erfreulich war für uns der leichte Aufwärtstrend auf der Chemieseite. Auch das Erdgasgeschäft schnitt besser ab. Der Grund waren höhere Erlöse in der Gasförderung infolge der gestiegenen Ölpreise, an denen sich die Gaspreise orientieren. Unerfreulich war jedoch der Geschäftsverlauf im Ölsektor, der mit einem Verlust abschloss. Die ausschlaggebenden Faktoren dafür waren eine rückläufige Nachfrage, höhere Beschaffungskosten - die sich wiederum nicht voll im Markt durchsetzen ließen - und der Preiskrieg im Tankstellengeschäft. Die etwas günstigeren Raffineriemargen brachten leider keinen Ausgleich. Pech hatten wir am Ende des Quartals, als es um die Raffineriemargen besonders gut stand - jedoch die Hälfte unserer Raffinerie in Godorf durch ein Feuer ausfiel", kommentierte Pieter Berkhout die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres.
Hinweis: Eine Infografik, die Reden von Pieter Berkhout, Dr. Jochen Weise und Oswald Brockerhoff können im Internet unter www.deutsche-shell.de heruntergeladen werden.
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Lars-Olaf Brendel, Deutsche Shell AG,
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