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Paritätischer Wohlfahrtsverband

PARITÄTISCHER warnt vor sozialer Zerreißprobe
Verband fordert Korrektur der Beschlüsse zur Erbschaftsteuer

Berlin (ots)

Als "erschütterndes Zeugnis sozialer Ungleichheit"
bezeichnete der Hauptgeschäftsführer des PARITÄTISCHEN 
Wohlfahrtsverbandes, Dr. Ulrich Schneider, die jüngsten 
Forschungsergebnisse des DIW zur Vermögensverteilung in Deutschland.
Die heute vorgelegten Zahlen des DIW machten deutlich, dass 
Deutschland auf eine soziale Zerreißprobe zusteuere. "Angesichts des 
ungeheueren Reichtums der Reichen in dieser Gesellschaft kann es nur 
als politischer  Skandal bezeichnet werden, wenn zugleich immer mehr 
Menschen mit Hartz IV unter Einkommensarmut und Ausgrenzung leiden 
müssen."
Nach Angaben des Verbandes hat nicht nur der Reichtum in 
Deutschland ein Rekordniveau erreicht. Am unteren Ende der 
Vermögensskala seien bereits rund 8 Prozent der Haushalte völlig 
überschuldet.
"Diese Gesellschaft driftet seit Jahren in gefährlicher Weise 
auseinander, und die Politik steht tatenlos daneben", kritisiert 
Schneider: "Wir können nicht weiter so tun, als habe Armutsbekämpfung
gar nichts mit Verteilungspolitik tun." Die Verteilungsfrage betreffe
die Einkommenssituation der einzelnen Haushalte ebenso wie die 
Bereitstellung öffentlicher Infrastruktur zur Armutsbekämpfung.
Angesichts der offensichtlichen sozialen Spaltung der Gesellschaft
sei der jüngste Koalitionsbeschluß zur Erbschaftssteuer fahrlässig 
und unverantwortlich. Die demographische Entwicklung sorge ohnehin 
dafür, dass sich immer mehr Vermögen auf immer weniger Erben 
konzentriere. Aufgabe der Politik sei es, dieser Tendenz zugunsten 
des Gemeinwohls entgegenzuwirken. Stattdessen würden nun  die 
steuerlichen Freibeträge für die Erben erhöht. Schneider: "Nach der 
Abschaffung der Vermögensteuer ist dies ein erneuter Kniefall vor den
Großvermögenden."
Der PARITÄTISCHE forderte die Regierungskoalition, die jüngsten 
Beschlüsse zur Reform der Erbschaftssteuer zurückzunehmen und grosse 
private Vermögen wesentlich stärker zu belasten. Darüber hinaus sei 
eine Anhebung der Regelsätze um 20 Prozent ebenso dringend geboten 
wie die Schaffung einer eigenen Kindergrundsicherung. "Die 
derzeitigen Leistungen sichern weder eine ausgewogene Ernährung für 
Kinder noch die Versorgung aller Jugendlichen mit medizinisch 
notwendigen Leistungen. Das ist ein Armutszeugnis, dass niemanden 
ruhig schlafen lassen kann", so der Hauptgeschäftsführer des 
PARITÄTISCHEN, Dr. Ulrich Schneider.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte mit der
Präsentation seiner Reichtumsstudie u.a. nachgewiesen, dass das 
reichste Bevölkerungszehntel mittlerweile über zwei Drittel des 
Vermögens in Deutschland verfügt, während die Hälfte der Bevölkerung 
nahezu keine Rücklagen habe.

Pressekontakt:

Martin Wisskirchen 030-24636-311

Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell

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