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Paritätischer Wohlfahrtsverband

"Klassenkampf von oben" - Paritätischer Wohlfahrtsverband kritisiert Sozialhilfedebatte

Berlin (ots)

Als "Klassenkampf von Oben" kritisierte die
Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV), Barbara
Stolterfoht, die jüngsten Äußerungen von Ifo-Präsident Hans-Werner
Sinn und BDI-Chef Michael Rogowski. Beide hatten eine deutliche
Reduzierung der Sozialhilfesätze gefordert.
"Die beiden Herren sind offenbar völlig der sozialen Wirklichkeit
entrückt. Wer eine Senkung der Sozialhilfesätze fordert, der will
Teile der Bevölkerung zu einem Leben in bitterer Armut verdammen",
sagte Stolterfoht.  So bedeute die Forderung von Ifo-Präsident Sinn,
die Regelsätze generell um ein Drittel zu senken, dass über eine
Million sozialhilfebedürftiger Kinder teilweise mit weniger als 100
Euro im Monat auskommen müssten. "Dies wäre eine völlige Abkehr vom
Bedarfsdeckungsprinzip und ein Rückfall ins sozialpolitische
Mittelalter", so Stolterfoht.
Von den 2,75 Millionen Empfängern von Sozialhilfe seien im Jahr
2002 drei Viertel überhaupt nicht in der Lage gewesen, eine Arbeit
aufzunehmen. Zahlreiche Sozialhilfeempfänger sind zu alt, zu jung
oder zu krank, um arbeiten zu können. Die arbeitsfähigen
Sozialhilfeempfänger seien dagegen in ihrer übergroßen Mehrheit
arbeitswillig. Die große Nachfrage nach gemeinnützigen Tätigkeiten
belege dies eindrucksvoll, betonte Barbara Stolterfoht: "Wenn heute
schon 50-Jährige auf dem Arbeitsmarkt wie Aussätzige behandelt
werden, ist es böswillig, mit dem Finger nur auf die Betroffenen zu
zeigen".
Eine Kürzung der Sozialhilfe sei in keiner Weise zu rechtfertigen:
"Schon heute deckt die Sozialhilfe nicht mehr das soziokulturelle
Existenzminimum. Eine weitere Kürzung wäre deshalb gewissenlos und
gefährlich", so Barbara Stolterfoht.
Richtig sei jedoch, dass eine Verbesserung der
Zuverdienstmöglichkeiten notwendig sei. Dafür müsse man jedoch nicht
Kinder unter das Existenzminimum drücken, wie es Sinns Vorschlag zur
Folge hätte.

Pressekontakt:

Dr. Ulrich Schneider, Tel.: 030/246 36 302 oder
Ulrike Bauer, Tel.: 030/246 36 304

Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell

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