BERLINER MORGENPOST: Extrem fehleranfällig
Leitartikel von Miguel Sanches
Berlin (ots)
Man kennt den Asylmissbrauch, das Vorspielen falscher Tatsachen. Der aktuelle Verdachtsfall in Bremen beweist, dass auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) selbst anfällig ist: In der Hansestadt wurden die Asylanträge von Jesiden regelmäßig durchgewunken. Mit Vorsatz, systematisch, im großen Stil, mutmaßlich rechtswidrig. Das Bamf ist eine Anstalt am Rande des Nervenzusammenbruchs. Es ist extrem fehleranfällig. Das liegt erstens in der Natur der Sache - die Mitarbeiter treffen Entscheidungen von hoher Tragweite und stehen unter großem Druck - und ist zweitens eine Folge der Dauerbelastung. Monatlich werden in Deutschland durchschnittlich 15.000 Asylanträge gestellt, bis Ende März 2018 waren es allein für das erste Quartal fast 39.000 Schutzersuchen.
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