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Ab an den Stadtrand! Kommentar von Christian Latz zur Kampagne, Visit Berlin

Berlin (ots)

Kurzform: Würden Sie sich von einer besoffenen Gans oder einem berauschten Steinbock überzeugen lassen, Berlin von einer anderen Seite kennenzulernen? So versucht es der Bezirk Steglitz-Zehlendorf: "Gans schön blau", könne man schließlich auch im Südwesten der Stadt sein. Und wer "Bock auf Gras" hat, findet mehr als genug davon auf der Pfaueninsel. Angesprochen werden sollen Kreuzberger, die Berlin mal anders sehen sollen. Doch: Wer in Kreuzberg, Mitte oder Prenzlauer Berg lebt, der bleibt meist auch dort. Wenn Innenstädter mal raus fahren, geht es meist gleich bis nach Brandenburg. Es wird Zeit, dass die Berliner ihre eigene Stadt mehr entdecken. Grundsätzlich ist es gut, dass Steglitz-Zehlendorf dafür wirbt. Auch andere Außenbezirke sollten ihre Perlen mehr herausstellen. Aber dann doch bitte ansprechender.

Langform: Würden Sie sich von einer besoffenen Gans oder einem berauschten Steinbock überzeugen lassen, Berlin von einer anderen Seite kennenzulernen? So versucht es der Bezirk Steglitz-Zehlendorf: "Gans schön blau", könne man schließlich auch draußen im Südwesten der Stadt sein. Und wer "Bock auf Gras" hat, findet mehr als genug davon auf der Pfaueninsel, ohne dass es der Lunge schadet. Mit diesen und weiteren Sprüchen und Motiven wirbt der Bezirk nun in U-Bahnen der Linien U1, U2, U3 und U4. Angesprochen werden sollen damit Kreuzberger, die statt Kottbusser Tor und Görlitzer Bahnhof Berlin mal anders sehen sollen. Ob das klappt, kann bezweifelt werden. Bei wem sollen die oll bis absurd daherkommenden Plakate im hippen Kreuzberg verfangen? Schade eigentlich. Denn viele sollten wirklich mal einen Trip an den Stadtrand unternehmen. Ob alteingesessen oder zugezogen, am Ende eint die meisten Berliner doch eines: Sie lieben ihren Kiez - und verlassen ihn nur, wenn es unbedingt sein muss. Wer in Kreuzberg, Mitte oder Prenzlauer Berg lebt, der bleibt meist auch dort. Berlin schrumpft dann schnell auf ein paar Quadratkilometer dicht bebaute Innenstadt. Klar, quirliges Metropolenleben und eine schier unendliche Auswahl an Bars, Restaurants und internationales Publikum haben ihren Reiz. Aber Berlin ist doch viel mehr. Wenn Innenstädter dann mal raus fahren, geht es meist jedoch gleich bis nach Brandenburg, der Stadtrand wird einfach übersprungen. Dabei kann auch ein Ausflug zur Liebermann-Villa am Wannsee oder ein Besuch im Botanischen Garten jedem ans Herz gelegt werden. Es wird Zeit, dass die Berliner ihre eigene Stadt mehr entdecken. Grundsätzlich ist es deshalb gut, dass Steglitz-Zehlendorf dafür wirbt. Auch andere Außenbezirke sollten ihre Perlen darum mehr herausstellen. Aber dann doch bitte ansprechender

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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