Mogelpackung Helden-Prämie - Kommentar von Joachim Fahrun
Berlin (ots)
Dass wie vom Senat nun geplant größere Teile der Feuerwehr und der Polizei bis zu 1000 Euro bekommen sollen, leuchtet nicht ein. Die Beamten arbeiten hart, keine Frage. Aber ob Feuerlöschen mit Corona schwieriger ist als ohne, darf man doch bezweifeln. Dass die Intensivschwestern in gemeinnützigen Krankenhäusern ebenso leer ausgehen wie Pflegekräfte in Altenheimen, während Justizbedienstete des Landes Geld bekommen, ist schlicht ungerecht.
Der Verweis, deren Arbeitgeber sollten doch Prämien ausschütten, trägt nicht. Kein Pflegedienst verdient in der Corona-Krise mehr als vorher. Die deutlich unter 1000 Euro liegenden Prämien in den Landes-Krankenhäusern können diese sich nur leisten, weil der Senat zusätzliche Finanzhilfen zusagt.
Der größte Schmu ist die Finanzierung der Prämie. Nicht der Senat oder die Gemeinschaft aller Steuerzahler finanzieren Müllers Dankeschön. Sondern alle Landesbeschäftigten in unteren Lohngruppen, die für November und Dezember auf die von Müllers SPD versprochene "Berlin-Zulage" von je 150 Euro verzichten müssen. So einen Dank hätte man sich sparen sollen.
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