Neue Konzepte fürs Gemeinwohl
Kommentar von Dominik Bath zu Stiftungen
Berlin (ots)
Kurzform: Stiftungen entlasten mit ihrer Arbeit auch den Staat in vielen Bereichen. Deswegen ist nun auch die Landespolitik mit Blick auf die schwierige Lage der kleineren Stiftungen in Berlin gefordert, ein Zeichen zu setzen und Antworten auf die Frage zu geben, wie der schleichende Vermögensabbau der Stiftungen gestoppt werden könnte. Es wäre doch schade, wenn einzelne Stiftungen aufgrund der wohl noch lange anhaltenden Niedrigzinsphase die Puste ausgeht.
Der vollständige Kommentar: Angesichts der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase geht es vielen Stiftungen so wie den deutschen Verbrauchern: Vermögen, das sie auf der hohen Kante haben, wird nach und nach entwertet. Ähnlich wie den einfachen Bürger stellt das auch die Stiftungen vor große Herausforderungen. Viele der gemeinnützigen Organisationen haben ihr Engagement in der Vergangenheit von den Zinserträgen finanziert und so zum Beispiel Stipendien ausgegeben oder wie im Fall der Berliner Familienstiftung jungen Familien mit einigen Hundert Euro pro Jahr geholfen.
Doch wegen der schrumpfenden Zinserträge müssen sich die Einrichtungen etwas einfallen lassen. Viele buhlen angesichts des Nullzins um Spender. Stiftungen sind aber auch selbst gefordert, müssen sich nun viel intensiver als früher mit anderen Formen der Kapitalanlage beschäftigen und etwa in Immobilien oder Aktienpakete investieren. Dafür allerdings ist bei den Stiftungen mehr Aufmerksamkeit für das Thema Finanzen notwendig und gleichzeitig das Verständnis dafür, dass der Wert des Vermögens und die Ausschüttungen schwanken. Nicht jede kleine Stiftung wird das allerdings leisten können. Deswegen werden auch andere, kreativere Konzepte nötig sein, um diese Form des Gemeinwohls zu schützen und trotz des schwierigen Umfelds weiter gedeihen zu lassen.
Stiftungen entlasten mit ihrer Arbeit auch den Staat in vielen Bereichen. Deswegen ist nun auch die Landespolitik mit Blick auf die schwierige Lage der kleineren Stiftungen in Berlin gefordert, ein Zeichen zu setzen und Antworten auf die Frage zu geben, wie der schleichende Vermögensabbau der Stiftungen gestoppt werden könnte. Es wäre doch schade, wenn einzelne Stiftungen aufgrund der wohl noch lange anhaltenden Niedrigzinsphase die Puste ausgeht.
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