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Ärmel hoch und impfen lassen!
Kommentar von Joachim Fahrun zum Verfall von Impfdosen

Berlin (ots)

Kurzform: Die an nur schwer nachvollziehbaren Skurrilitäten bereits reiche Geschichte der Corona-Pandemie droht in den kommenden Wochen um ein weiteres Kapitel ergänzt zu werden. Tausende Dosen von Corona-Impfstoff werden, wenn nicht ganz schnell etwas geschieht, in den Kühlschränken der Berliner Arztpraxen vergammeln. Wenn man bedenkt, wie dringend weniger begüterte Staaten als Deutschland Impfstoff benötigen, ist es schon ein Skandal, wie leichtfertig wir hierzulande über eine solche Verschwendung hinweggehen. Und wie wenig Gedanken sich das zuständige Bundesgesundheitsministerium über mögliche Rückholaktionen für ausgelieferte Impfstoffe gemacht hat.

Der vollständige Kommentar: Die an nur schwer nachvollziehbaren Skurrilitäten bereits reiche Geschichte der Corona-Pandemie droht in den kommenden Wochen um ein weiteres Kapitel ergänzt zu werden. Tausende Dosen von Corona-Impfstoff werden, wenn nicht ganz schnell etwas geschieht, in den Kühlschränken der Berliner Arztpraxen vergammeln. Niemand möchte sich mehr mit Astrazeneca gegen das Virus schützen lassen. Und seit die Kreuzimpfung empfohlen wird, also auf die erste Dosis Astrazeneca die zweite mit Biontech folgt, bleiben noch mehr eigentlich fest eingeplante Portionen liegen. Wenn man bedenkt, wie dringend weniger begüterte Staaten als Deutschland Impfstoff benötigen, ist es schon ein Skandal, wie leichtfertig wir hierzulande über eine solche Verschwendung hinweggehen. Und wie wenig Gedanken sich das zuständige Bundesgesundheitsministerium über mögliche Rückholaktionen für ausgelieferte Impfstoffe gemacht hat.

Hinter dem Dilemma steckt aber nicht nur die positive Botschaft, dass zumindest in Deutschland inzwischen ausreichende Mengen der beliebteren Vakzine vorhanden sind. Es tritt auch das Problem einer anhaltenden Impf-Verweigerung von vielen Bürgern zutage. Natürlich stellen sich immer Hunderte von Menschen in die Schlangen, wenn es in den Impfzentren oder bei Pop-up-Impfungen Immunisierungen ohne Termine gibt. Aber Zigtausende schauen eben auch zu, warten ab. Sie tun so, als wäre es nicht auch ihre Aufgabe, die Pandemie zu stoppen und zu vermeiden, dass immer neue Mutationen auftreten.

Von den Berlinern unter 60 Jahren ist gerade einmal die Hälfte geimpft, dennoch registrieren die Arztpraxen eine sinkende Nachfrage. Das darf so nicht bleiben, wenn es mit Corona irgendwann einmal ein Ende haben soll. Also: Ärmel hoch und impfen lassen!

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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