Die Berlinale macht Hoffnung - Kommentar von Felix Müller
Berlin (ots)
Als Anfang des Jahres klar wurde, dass die Berlinale als Präsenzveranstaltung stattfinden würde, überwog die Skepsis. Deutschland und die Hauptstadt steuerten Tag für Tag auf neue Höchstwerte bei den Inzidenzen zu. Über die Gefahr, die von der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus ausgeht, herrschte deutlich mehr Unklarheit als jetzt.
Insofern gingen die Berlinale-Leiter Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ein Risiko ein, aber nicht ohne Sicherungsmechanismen.
Mit dem Europäischen Filmmarkt wurde die zur Berlinale gehörende Branchenmesse in den digitalen Bereich verlegt, während die Kinos nur jeweils zur Hälfte ausgelastet wurden.
Dass Kinos, Museen und Schauspielhäuser nicht zu den Pandemietreibern gehören, ist von den Filmfestspielen erneut erwiesen worden: Vom 10. bis 16. Februar wurden an den Teststationen der Berlinale am Potsdamer Platz rund 11.000 Corona-Tests registriert, nur 128 davon waren positiv. Umsicht, gute Organisation und klare Kommunikation der Hygienevorschriften haben sich ausgezahlt.
Auch künstlerisch kann man die Berlinale als Erfolg verbuchen. Der Wettbewerb, das Aushängeschild der Filmfestspiele, ragte qualitativ über den Durchschnitt der vergangenen Jahre hinaus.
Das schlug sich in einem für pandemische Zeiten positiven Publikumszuspruch nieder - mit 140.000 Tickets wurde bei halb gefüllten Sälen bis Ende vergangener Woche nur etwas weniger als die Hälfte des sonst zur Verfügung stehenden Kontingents verkauft, eine eindrucksvolle Zahl.
Die Befürchtung, eine dauerhafte Umstellung auf Streamingangebote könnte zu einer Entwöhnung beim Publikum führen, hat sich noch nicht bestätigt. Die Berlinale hat einiges dafür getan, dass das auch so bleibt.
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