Corona-Krise als Kraftakt
Kommentar von Joachim Fahrun zu Finanzhilfen
Berlin (ots)
Kurzform: Die sechs Milliarden Euro allein für Berlin verdeutlichen den enormen Kraftakt, den die Corona-Krise dem deutschen Staat abverlangt. Es stellt sich die Frage, welche Reserven überhaupt noch zu heben sein werden, um Zukunftsaufgaben wie Digitalisierung von Schulen und Behörden oder den Umbau der Energieversorgung und des Verkehrssystems stemmen zu können. Zumal noch Hunderttausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine versorgt und womöglich integriert werden wollen. Dennoch gibt es keine andere Option, als den von der Pandemie gebeutelten Betrieben weiter zu helfen, wie das auch der Berliner Senat mit seinem Neustart-Programm beabsichtigt. Wenn die geschwächten Unternehmen und die um ihre Reserven erleichterten Selbstständigen jetzt pleitegingen, dann waren die früheren Corona-Hilfen nichts als herausgeworfenes Geld.
Der vollständige Kommentar: Wir stecken in einer ganz merkwürdigen Phase der Corona-Pandemie. Gefühlt ist jeder dritte Bekannte aktuell positiv oder hat es gerade hinter sich. Die Infektionszahlen liegen vielerorts auf Rekordniveau. Trotzdem sollen in den nächsten Tagen die wichtigsten Schutzauflagen fallen. Es steht zu befürchten, dass uns Omikron auch in Berlin noch eine Weile begleiten wird.
Das Gleiche gilt für die umfänglichen Staatshilfen, die Bund und Land seit Beginn der Pandemie vor allem in Kleinunternehmen und auf die Konten von Selbstständigen gepumpt haben. Mehr als sechs Milliarden Euro waren das allein in Berlin. Bei mehr als 400.000 Anträgen macht das immerhin rund 15.000 Euro pro Fall. Natürlich ersetzt das nicht für jeden Betrieb alle Verluste. Aber eine wichtige Überlebenshilfe waren diese Subventionen eben doch für viele, wenn auch längst nicht alle Gaststätten, Läden und Veranstaltungsorganisatoren die Krise überstanden haben.
Die sechs Milliarden Euro allein für Berlin verdeutlichen den enormen Kraftakt, den die Corona-Krise dem deutschen Staat abverlangt. Es stellt sich die Frage, welche Reserven überhaupt noch zu heben sein werden, um Zukunftsaufgaben wie Digitalisierung von Schulen und Behörden oder den Umbau der Energieversorgung und des Verkehrssystems stemmen zu können. Zumal noch Hunderttausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine versorgt und womöglich integriert werden wollen.
Dennoch gibt es keine andere Option, als den von der Pandemie gebeutelten Betrieben weiter zu helfen, wie das auch der Berliner Senat mit seinem Neustart-Programm beabsichtigt. Wenn die geschwächten Unternehmen und die um ihre Reserven erleichterten Selbstständigen jetzt pleitegingen, dann waren die früheren Corona-Hilfen nichts als herausgeworfenes Geld.
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