Frischer Wind gegen den Leerstand - Kommentar von Jessica Hanack
Berlin (ots)
Wer durch Berlins Shopping-Center zieht, der findet sie nahezu überall: leerstehende Geschäfte. Nachdem die großen Malls vor allem Anfang der 2000er-Jahre boomten, haben sie schwierige Jahre hinter sich. Da sind der aufstrebende Online-Handel und zuletzt die Lockdowns in der Corona-Pandemie, und nun stehen mit der Energiekrise wohl die nächsten Monate bevor, in der viele sparen werden.
Dass es nicht nur einzelne Einkaufscenter sind, die mit Leerstand kämpfen, sondern dieser international in den Malls zu beobachten ist, zeigt aber auch: Die Zeit, in der es die Menschen in Konsumtempel zog, in denen sich Laden an Laden an Laden reiht, ist offenbar vorbei. Das Konzept ist überholt - und benötigt frischen Wind.
Es ist deshalb richtig, dass die Center nach neuen Wegen suchen, Kunden zu erreichen und ihre Gebäude mit Leben zu erfüllen. Die Wilmersdorfer Arkaden - heute kurz "Wilma" genannt - haben den Wandel bereits vor mehren Jahren angestoßen, die Potsdamer Platz Arkaden werden aufwendig umgebaut, nun will auch das Boulevard Berlin weg vom Konstrukt der reinen Shopping-Mall.
An der Schloßstraße hatte sich zuletzt bereits das Forum Steglitz für eine Mischnutzung geöffnet. Geben soll es statt Fast Food oft ein Markthallen-Ambiente, dazu kommen Events, Kultur- und Sportangebote oder Büros.
Dass die Malls wieder an Anziehungskraft gewinnen, ist aber nicht nur für die Center selbst wichtig. Oft hängen ganze Einkaufsstraßen mit kleineren Geschäften daran, denen ebenfalls Kunden fehlen, wenn das Shopping-Center leer steht.
Dagegen wird nur eines helfen: Nicht darauf zu warten, dass die Kunden von selbst zurückkommen. Sondern mit neuen Ideen dafür zu sorgen, dass es sich lohnt.
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