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Nicht um jeden Preis - Kommentar von Andreas Gandzior über Elektrofahrzeuge bei der Berliner Feuerwehr

Berlin (ots)

Kurzform: Die Vielzahl der offenen Baustellen bei der Berliner Feuerwehr wie etwa marode Wachen, Personalknappheit und dauerhafte Überlastung im Rettungswesen müssen auf der Prioritätenliste der Verantwortlichen ganz oben stehen. Da können E-Fahrzeuge nur das i-Tüpfelchen sein, wenn der Rest funktioniert. Dem übermüdeten Feuerwehrmann ist es egal, ob er mit Elektroantrieb zu einem Großbrand fährt oder mit einem Diesel. Er will auf eine moderne Wache zurückkommen, angemessen bezahlt werden und ausreichend Freizeit für die Erholung von seinem stressigen Beruf haben.

Der vollständige Kommentar: Die Berliner Feuerwehr war schon immer ein Innovations-Pionier. Bereits um 1900 herum waren elektrisch angetriebene Löschfahrzeuge unterwegs. Damals lösten sie die Pferde vor den Wagen ab. Mehr als 120 Jahre später will die Feuerwehr die Dieselfahrzeuge ihrer Flotte durch hochmoderne Elektroautos ersetzen. Ein zweijähriger Probebetrieb endete nun vielversprechend. Für vier weitere Fahrzeuge mit Elektroantrieb wird eine offizielle Ausschreibung gestartet. Kostenpunkt: mehr als eine Million Euro pro Fahrzeug ohne die notwendige Ausstattung. Ein herkömmliches dieselbetriebenes Löschfahrzeug kostet etwa 600.000 Euro.

Mit Blick auf den Klimawandel ist es der richtige Schritt, dass die Feuerwehr ihren Teil zu einer positiven CO2-Bilanz beiträgt. Doch darf die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht vergessen werden. Die Anschaffungspreise sind nicht in Stein gemeißelt, denn auch die Hersteller leiden unter Personalmangel, steigenden Rohstoffpreisen und Lieferengpässen. Es gilt: Elektro-Löschfahrzeuge ja, aber nicht um jeden Preis. In erster Linie muss die Feuerwehr Brände löschen und Leben retten. Die Vielzahl der offenen Baustellen wie etwa marode Wachen, Personalknappheit und dauerhafte Überlastung im Rettungswesen müssen auf der Prioritätenliste der Verantwortlichen ganz oben stehen. Da können E-Fahrzeuge nur das i-Tüpfelchen sein, wenn der Rest funktioniert.

Dem übermüdeten Feuerwehrmann ist es egal, ob er mit Elektroantrieb zu einem Großbrand fährt oder mit einem Diesel. Er will auf eine moderne Wache zurückkommen, angemessen bezahlt werden und ausreichend Freizeit für die Erholung von seinem stressigen Beruf haben.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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