"Berliner Morgenpost: Zahlt endlich Zinsen!
Kommentar von Tobias Kisling zur Zinspolitik der Banken
Berlin (ots)
Die Deutschen lieben ihr Sparbuch und Girokonto. Seit Jahren parken die Sparerinnen und Sparer ihr Geld dort, wo es notorisch wenig Zinsen gibt. In Zeiten niedriger Inflation mag das verkraftbar gewesen sein. Doch die Inflation ist hoch und frisst die Kaufkraft auf.
Zur Erinnerung: Die Zinswende durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist über ein Jahr her. Parkt eine Bank Geld bei der EZB, erhält sie dafür derzeit einen Einlagezins von 3,75 Prozent. Trotzdem zahlt rund jede fünfte Bank nach wie vor keine Zinsen auf dem Tagesgeldkonto, hat das Vergleichsportal Verivox ermittelt. Die größten Knauserer sind demnach die Regionalbanken. Also die Volks- und Raiffeisenbanken, die PSD- und Sparda-Banken sowie die Sparkassen.
Keine Frage: Regionalbanken sind und bleiben wichtig. Als Ansprechpartner für jene, die sich in der Welt des Online-Bankings überfordert fühlen. Die keine Zeit oder Lust haben, sich mit der Geldanlage zu beschäftigen. Und auch für das gesellschaftliche Engagement vor Ort, für das Sponsoring des örtlichen Sportvereins oder des Gemeindefestes etwa.
Trotzdem: 3,75 Prozent Einlagezins kassieren und davon nichts weitergeben ist schlicht dreist. Zahlt endlich Zinsen, möchte man ihnen zurufen. Es ist aber auch an den Sparerinnen und Sparern, sich das nicht länger gefallen zu lassen. Nie war es in Zeiten von Online-Banking und Neobrokern so einfach wie heute, sich die besten Zinsangebote zu sichern oder in breit gestreute Wertpapiere zu investieren. Es mangelt nicht an seriösen Angeboten, um ohne große Kosten das eigene Ersparte für sich arbeiten zu lassen. Auch wenn manch regionaler Bankberater das vielleicht lieber verschweigt.
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