Arbeitgeberverband HessenChemie
#Chemie22: Start der Chemie-Tarifrunde in Hessen
IG BCE-Forderung ist "teures Überraschungspaket"
Wiesbaden (ots)
Die heute veröffentlichte Forderung der IG BCE Hessen-Thüringen bezeichnet HessenChemie-Hauptgeschäftsführer Dirk Meyer als "teures Überraschungspaket ohne notwendige Weitsicht".
"Eine auf die gegenwärtig verzerrte Inflation bezogene Reallohnsteigerung, plus Erhöhung der Nachtschichtzuschläge, ist zusammen mit den weiteren Forderungen ein zu teures Überraschungspaket, das wir zurückweisen müssen", erklärt Meyer. Er erwarte am 2. März beim Auftakt der Chemie-Tarifrunde in Wiesbaden schon deshalb schwierige Gespräche, weil die IG BCE in ihren bisherigen Verlautbarungen von einer viel zu positiven Konjunkturbewertung ausgehe und die zahlreichen Probleme der Unternehmen einfach ausblende.
Trotz der deutlichen Erholung der letzten Monate läge die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie nach Rezessionsverlusten und Corona-Krise noch nicht wieder auf Wachstumskurs. Aktuell seien die Betriebe zudem flächendeckend durch massiv gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie Logistikprobleme belastet. "Die auf den ersten Blick ordentlichen Umsatzzahlen führen wegen des Kostendrucks nicht zu den gewünschten Erträgen", betont Meyer. "Gute Erträge brauchen wir aber, um die Herausforderungen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und den demografischen Wandel finanzieren zu können", so Meyer.
Jetzt sei deshalb nicht die Zeit für teure Tarifabschlüsse in einer Hochlohnbranche wie der Chemie; vielmehr müsse in die Zukunft des Industriestandortes investiert werden. "Voraussetzung dafür sind finanzstarke Unternehmen, die auch mit wettbewerbsfähigen Arbeitskosten ins Rennen gehen können", bekräftigt Meyer.
Am 2. März 2022 findet in Wiesbaden die bundesweit erste regionale Verhandlung im Rahmen der diesjährigen Chemie-Tarifrunde statt. Verhandelt wird für rund 97.000 Beschäftigte der Branche in Hessen.
Über HessenChemie
Im Arbeitgeberverband HessenChemie sind 310 Mitgliedsunternehmen mit 105.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen und kunststoffverarbeitenden Industrie sowie einiger industrienaher Serviceunternehmen zusammengeschlossen. Derzeit werden in den Mitgliedsunternehmen rund 4.400 junge Menschen ausgebildet. HessenChemie vertritt die tarif- und sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Gewerkschaft, Politik und Öffentlichkeit.
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