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NORD/LB-Neujahrsprognose: Verhaltene wirtschaftliche Entwicklung erwartet – Geldpolitik bleibt auf Lockerungskurs

NORD/LB-Neujahrsprognose: Verhaltene wirtschaftliche Entwicklung erwartet – Geldpolitik bleibt auf Lockerungskurs

  • NORD/LB rechnet für 2025 mit einem leichten BIP-Anstieg von 0,2 Prozent in Deutschland
  • Minimaler Rückgang der Wirtschaftsleistung für Niedersachsen erwartet
  • Politische Unsicherheiten außergewöhnlich hoch

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat heute ihre Neujahrsprognose vorgestellt. Demnach war die weltwirtschaftliche Dynamik im abgelaufenen Jahr erwartungsgemäß moderat – wobei sich das Bild einer heterogenen Entwicklung weiter verfestigt hat. Soliden Wachstumszahlen aus den USA und China steht eine anhaltende Wachstumsschwäche im Euroraum gegenüber. Insgesamt lag das Weltwirtschaftswachstum im Jahr 2024 erneut bei nur rund 3 Prozent. Auch beim Blick nach vorn bleiben die Volkswirte der Bank insgesamt eher vorsichtig. Für das laufende Jahr rechnen sie mit einem Zuwachs der Weltwirtschaft in einer ähnlichen Größenordnung.

Einen Hauptbelastungsfaktor sehen die Experten in der anhaltend hohen wirtschaftspolitischen Unsicherheit. Gerade für die deutsche Volkswirtschaft ist diese Unsicherheit seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine besonders ausgeprägt. „Mit dem Wahlsieg von Donald Trump, dem Ampel-Aus in Deutschland und dem Scheitern der französischen Regierung Barnier hat sich die wirtschaftspolitische Unsicherheit Ende 2024 noch einmal deutlich verstärkt“, sagte Christoph Dieng, Vorstandsmitglied der NORD/LB im Rahmen der Vorstellung der Neujahrsprognose. „Es besteht aber auch die Chance, dass die Politik in Deutschland nach den Neuwahlen im Februar beherzt die Konjunktur- und Strukturkrise angeht, Planungssicherheit schafft und damit Zuversicht stiftet“, so Dieng weiter.

Die deutsche Wirtschaft blieb auch im Jahr 2024 in der Stagnation gefangen. Auf Basis der bislang vorliegenden Daten dürfte das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent geschrumpft sein. Die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit, gerade auch mit Blick auf eine drohende Zunahme des Protektionismus unter dem neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump, drückt zusätzlich zu der aktuellen Nachfrageschwäche und den Hemmnissen durch bürokratische Hürden auf die Stimmung in der Wirtschaft. Daher rechnen die Volkswirte auch für das laufende Jahr lediglich mit einem leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent. „Schon bei einigen ungünstigen Entwicklungen könnte die deutsche Wirtschaft in die Rezession abgleiten, auch wenn dies derzeit nicht unser Basisszenario ist“, sagte Christian Lips, Chefvolkswirt der NORD/LB. „Andererseits besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Politik eine Stimmungs- und Erwartungsstabilisierung gelingt und der Teufelskreis aus schlechter Stimmung und Investitionsattentismus endlich durchbrochen wird. Dies würde dann auch Raum für eine höhere Wachstumsdynamik schaffen“, so Lips weiter.

Verhalten präsentiert sich derzeit auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Niedersachsen. Für das Gesamtjahr 2024 rechnen die Experten mit einem minimalen BIP-Rückgang um 0,1 Prozent. Zum Ausblick für das Jahr 2025 sagte Dr. Martina Noß, Leiterin des Bereichs Research/Volkswirtschaft der NORD/LB: „Es wird vieles davon abhängen, inwieweit sich die innen- und außenpolitischen Unsicherheiten verringern. Sollten Verbesserungen ausbleiben, ist auch im laufenden Jahr nicht von realen Wachstumsbeiträgen der niedersächsischen Industrie auszugehen. Insbesondere, da gerade die niedersächsische Industrie von einem hohen Anteil der Branche Automotive und Fahrzeugbau geprägt ist. Hier wie in weiteren Bereichen der sogenannten Investitionsgüter ist die Stimmung der meisten niedersächsischen Unternehmen derzeit eher eingetrübt. Dasselbe gilt für die energieintensiven Branchen, wie Chemie, Papier, Glas oder Metallerzeugung. Die Potenziale, die sich für Niedersachsen als Energiestandort mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem Hochlaufen einer niedersächsischen Wasserstoffwirtschaft ergeben, dürften leider nicht ausreichen, um die Belastungen der zuvor genannten Branchen auszugleichen.“ Im Ergebnis rechnen die Experten auch für 2025 mit einem Rückgang der niedersächsischen Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent.

Angesichts der verhaltenen gesamtwirtschaftlichen Aussichten für Deutschland und die Eurozone dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) an ihrem Kurs der geldpolitischen Lockerung festhalten. Hinzu kommt, dass sich der Disinflationsprozess 2024 im Euroraum weiter fortgesetzt hat und eine restriktive Ausrichtung der Geldpolitik damit nicht mehr erforderlich ist. „Die EZB wird ihre Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter senken. Die jüngsten Inflationsdaten – vor allem die noch hartnäckige Kernrate – liefern den Währungshütern jedoch gute Argumente, ihre bisherige graduelle Vorgehensweise beizubehalten. Im EZB-Rat dürfte die Intensität der Debatte über den weiteren Kurs im Laufe des Jahres wieder zunehmen, je näher der Einlagesatz der Marke von 2,00% kommt“, sagte Christian Lips, Chefvolkswirt der NORD/LB.

Ansprechpartner: Mario Gruppe, Tel.: 0511 361 9934, mario.gruppe@nordlb.de

Über die NORD/LB

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Als öffentlich-rechtliches Institut ist sie Teil der S-Finanz­gruppe. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Firmenkunden, Spezialfinanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor, die Finanzierung von Gewerbeimmobilien über die Deutsche Hypo, das Kapitalmarktgeschäft, das Verbundgeschäft mit den Sparkassen sowie Privat- und Geschäftskunden einschließlich Private Banking. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg und verfügt über Niederlassungen in Oldenburg, Hamburg, Schwerin, Düsseldorf und München. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit einer Pfandbriefbank (NORD/LB Luxemburg S.A. Covered Bond Bank) in Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York und Singapur vertreten.

NORD/LB
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Friedrichswall 10
30159 Hannover
http://www.nordlb.de

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