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Internationaler Appell: Rumäniens Urwälder konsequent schützen!

Rumänische, deutsche und internationale Umweltschutzorganisationen fordern heute mit einem gemeinsamen Appell, Ur- und Naturwälder in Rumänien konsequent zu schützen und den Einschlag von Holz in streng geschützten Gebieten wirksam zu unterbinden. Der Appell richtet sich an die rumänische Umweltministerin und Vizepremierministerin, Gratiela Leocadia Gavrilescu, den rumänischen Minister für Wälder, Ioan Dene?, sowie an den Chef des staatlichen rumänischen Forstunternehmens Romsilva, Gheorghe Mihailescu. Rumänien hat zurzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Rumäniens Wälder sind ein herausragendes europäisches Naturerbe. Sie sichern ökologische Vielfalt, speichern gewaltige Mengen Kohlenstoff und helfen so, das Weltklima zu stabilisieren. Außerdem beherbergen sie zahlreiche endemische Arten und bieten Rückzugsräume für europäische Braunbären, Wölfe und Luchse.

Ein großer Teil dieser Wälder befindet sich in Schutzgebieten wie Nationalparks, Biosphärenreservaten und Natura 2000-Gebieten. Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU verbietet dort Verschlechterungen für geschützte Lebensräume und Arten.

Spätestens seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum polnischen Bialowieza-Gebiet ist klar, dass die Abholzung von artenreichen Altbeständen in Natura-2000-Gebieten mit den EU-Naturschutzrichtlinien nicht kompatibel ist. Trotzdem wird in solchen Gebieten wie auch in Nationalparks und UNESCO-Weltnaturerbe-Gebieten in Rumänien intensive kommerzielle Forstwirtschaft betrieben.

Der rumänischen Naturschutzorganisation Agent Green und der international tätigen EuroNatur Stiftung liegen geleakte Informationen aus dem nach wie vor nur teilweise veröffentlichten zweiten Nationalen Waldinventar vor. Aus diesen Informationen ergibt sich, dass in Rumänien der durchschnittliche Jahreseinschlag 38 Millionen Kubikmeter Holz beträgt, aber lediglich 18 Millionen Kubikmeter durch genehmigte Forstmanagementpläne gedeckt sind. Offenbar gibt es ein massives und landesweites Problem mit Korruption und illegalen Praktiken in der rumänischen Forstwirtschaft.

Das staatliche Forstunternehmen Romsilva administriert 12 von 13 Nationalparks. Es hat daher eine besondere Verantwortung, den Naturschutzverpflichtungen nachzukommen.

Die unterzeichnenden Umweltorganisationen halten einen grundlegenden Wandel in der rumänischen Forstpolitik für notwendig. Sie fordern insbesondere die umfassende Umsetzung der EU-Naturschutzrichtlinien. Managementpläne für Schutzgebiete seien so anzupassen, dass der Schutz aller Natur- und potentiellen Urwälder in einem guten Erhaltungszustand gewährleistet ist. Bisher ungeschützte Ur- und Naturwaldgebiete müssen dringend in den entsprechenden nationalen Katalog übernommen werden. Erforderlich seien zudem unabhängige Nationalparkverwaltungen, die vorrangig den Naturschutzzielen verpflichtet sind sowie eine öffentliche Basisfinanzierung für Nationalparks.

Der Appell ist unterzeichnet von Vertreterinnen und Vertretern folgender Umweltorganisationen:

AgentGreen (Rumänien), BUND - Friends Of The Earth Germany, BUND Naturschutz in Bayern, EuroNatur Stiftung, Fern, Forum Ökologie und Papier, Forum Umwelt und Entwicklung, Friends Of The Earth Europe (FoEE), internatinal young naturefriends, NaturFreunde Deutschland, Pro Regenwald, Rainforest Rescue und ROBIN WOOD (Deutschland)

Für Rückfragen:

Jana Ballenthien, ROBIN WOOD, Tel. 0049 (0)40 380 892 11 (mit Rufumleitung, noch bis zum 15.4.19 erreichbar in Rumänien), wald@robinwood.de

Janinka Lutze, EuroNatur, Tel. 0049 77 32 92 720, janinka.lutze@euronatur.org

ROBIN WOOD - Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V.,
Bundesgeschäftsstelle, Bremer Str. 3, 21073 Hamburg
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