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Gegen Waldrodung für Teststrecken-Ausbau: ROBIN WOOD benennt Porsche-Platz in Stuttgart um

Gegen Waldrodung für Teststrecken-Ausbau: ROBIN WOOD benennt Porsche-Platz in Stuttgart um
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Der Porsche-Platz in Stuttgart heißt seit heute Bosco d’Arneo-Platz. Umbenannt haben ihn Aktivist*innen von ROBIN WOOD.

Außerdem pflanzten sie eine Steineiche auf dem Kreisverkehr des Platzes vor dem Porsche-Museum. Sie setzen damit ein Zeichen gegen die Pläne des Autokonzerns, für den Ausbau seiner Teststrecke den Arneo-Steineichenwald im süditalienischen Apulien zu roden. Zugleich startete ROBIN WOOD eine Petition an EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall für den Erhalt des Waldes.

Das Unternehmen Porsche Engeneering betreibt in Apulien das „Nardò Technical Center“ (NTC). Dort werden Porsche-Sportwagen und Fahrzeuge anderer Automarken getestet – sie rasen mit Geschwindigkeiten bis zu 390 Stundenkilometern über die rund zwölf Kilometer lange Asphaltpiste. Nun soll das Zentrum um weitere neun Testrouten, einen Hubschrauber-Landeplatz und eine größere Betriebsfeuerwehr erweitert werden.

Dem Vorhaben ist ein ökologisch wertvoller, alter Steineichenwald im Weg. Er liegt in einem Natura 2000-Habitat, das unter dem besonderen Schutz der EU steht und das Porsche für die Erweiterung der Teststrecke nutzen will. Dies ist nach der Habitat-Richtlinie der EU allerdings nur erlaubt, wenn zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses nachgewiesen werden können. Und dieser Nachweis ist bislang laut EU-Kommission nicht ausreichend erbracht. Deshalb sind die Rodungen – vorerst bis April 2025 – gestoppt.

„Porsche will ein unersetzliches Naturschutzgebiet zerstören. Es war wichtig, dass sich die EU-Kommission eingeschaltet hat. Das gibt uns Zeit, in den kommenden Monaten dafür zu streiten, dass diese Natura 2000-Fläche langfristig geschützt wird“, sagt Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin bei ROBIN WOOD. „Wir rütteln die Öffentlichkeit wach und holen uns den öffentlichen Raum am Stammsitz von Porsche zurück. Mitten in der Klimakrise passt es nicht, dass ein zentraler Platz nach einem Autokonzern benannt ist, dessen Geschäftsmodell auf besonders klimaschädlicher Mobilität basiert – einschließlich der Zerstörung einer der letzten Waldflächen in Süditalien.“

Gemeinsam mit der lokalen Initiative „Custodi del Bosco d’Arneo“ engagiert sich ROBIN WOOD für den dauerhaften Schutz des rund 200 Hektar großes Gebiets mit Bäumen und Büschen, das als „grüne Lunge“ und Grundwasserspeicher der Region so bedeutsam ist.

„Die Entscheidung, die Umsetzung des NTC-Projekts für weitere sechs Monate auszusetzen, anstatt es ein für alle Mal zu stoppen, zeigt, wie hartnäckig Porsche und die Region Apulien dieses Projekt verfolgen“, sagt Emanuele Larini von der lokalen Initiative „Custodi del Bosco d'Arneo”. „Das ist unfassbar, wenn man bedenkt, wie fragil die Umwelt rund um das NTC ist. Das konnte jeder im vergangenen Sommer feststellen. Da hatten wir zu kämpfen mit extremer Hitze, zunehmender Bodendegradation, Auslaugung und Versalzung des Grundwassers und einer Trockenheit, die zur Zerstörung von Millionen Olivenbäumen geführt hat. All dies sollte sowohl Porsche als auch die italienischen Behörden dazu veranlassen, ihre Ziele ernsthaft zu überdenken. Wir sind fest entschlossen, die Zerstörung des letzten jahrhundertealten Waldes in der Region zu verhindern, indem wir alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen – von rechtlichen Schritten bis hin zu internationaler Lobbyarbeit.”

ROBIN WOOD wird mit der Petition „Eichen schützen – Porsche stoppen“ und weiteren Aktivitäten in den kommenden Monaten für den Erhalt des Waldes kämpfen. Außerdem ist im Januar ein Besuch von ROBIN WOOD-Aktivist*innen bei der lokalen Initiative in Apulien und Politiker*innen der Region geplant.

Für Rückfragen:

Weitere Infos:

  • ROBIN WOOD-Kampagne "Eichen schützen - Porsche stoppen!"
  • Infos zu den „Custodi del Bosco d’Arneo“
  • Bereits im Juni 2024 hatte ROBIN WOOD gemeinsam mit den „Custodi del Bosco d’Arneo“ anlässlich der Porsche-Hauptversammlung in Stuttgart protestiert. Zudem hatte sich ROBIN WOOD gemeinsam mit 20 Wald- und Umweltschutzinitiativen aus Europa und der ganzen Welt in einem offenen Brief an die zuständigen Politiker*innen in der Region Apulien gewandt, um die endgültige Absage des Projekts zu erreichen.

ROBIN WOOD - Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V., Bundesgeschäftsstelle, Bremer Str. 3, 21073 Hamburg