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Förderung von Zirkularitätsforschung: 11,6 Mio. Euro für neue ProjekteFörderung von Zirkularitätsforschung: 11,6 Mio. Euro für neue Projekte

+++ Pressemitteilung der VolkswagenStiftung +++

Förderung von Zirkularitätsforschung: 11,6 Mio. Euro für neue Projekte

Eine umweltschonende Industrie setzt auf geschlossene Rohstoff-Produkt-Kreisläufe: Ausgediente Produkte kommen nicht auf den Müll, sondern dienen als Quelle für neue Produkte. Jetzt hat die Stiftung neun Projekte in der Zirkularitätsforschung bewilligt.

Das "System Erde" stößt an seine Belastungsgrenzen – Primärrohstoffe werden ausgebeutet, Treibhausgasemissionen steigen, Biodiversität schwindet, und der Wasserverbrauch nimmt weiter zu. Ein Ausweg aus dieser Defizit-Spirale? Die Kreislaufwirtschaft oder auch "Zirkularität". Ihr Prinzip: Rohstoffe aus Alt-Produkten zurückgewinnen und für neue Produkte nutzen. Das Motto: Reduce, Reuse, Recycle, Recover.

Mit der Förderinitiative "Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen" unterstützt die Stiftung praxisrelevante Forschungsansätze, die geschlossene Rohstoff-Produkt-Kreisläufe anstreben. Die Initiative richtet sich vor allem an Forschende aus den Natur- und Technikwissenschaften. Zum Stichtag am 1. März 2024 gingen 83 Förderanträge ein, von denen die Stiftung jetzt neun Projekte bewilligt hat. Drei davon, unter anderem aus Duisburg-Essen, Würzburg und Bremen sowie Freising stellen wir hier exemplarisch vor:

HotCircularity − Harnessing thermophilic Archaea for production of biodegradable alternatives to microplastics from biodiesel waste byproducts (Prof. Dr. Bettina Siebers, Dr. Christopher Bräsen, Universität Duisburg-Essen; Prof. Dr. Oliver Spadiut, Technische Universität Wien, Österreich; rd. 1,4 Mio. Euro)

Auch in der Landwirtschaft findet sich Mikroplastik in vielen Produkten, beispielsweise als Beschichtung für Düngemittel und Saatgut, durch die es in die Umwelt gelangt. Ziel dieses Vorhabens ist es, das Mikroplastik in der Beschichtung durch biologisch abbaubare fettartige Stoffe zu ersetzen, sog. Lipide. Voraussetzung dafür ist die Produktion von Lipiden im industriellen Maßstab. Die Mikroorganismen, die Lipide produzieren, können auf billigen Abfallprodukten wie Rohglycerin – einem Nebenprodukt bei der Biodiesel-Produktion – wachsen. Im Rahmen ihres Projekts wollen die Forschenden die Mikroorganismen sowie die Rahmenbedingungen für ihr Wachstum so optimieren, dass am Ende eine kostengünstige und effiziente "Biofabrik" entsteht, die biologisch abbaubare Lipide produziert, Abfälle verwertet und Mikroplastik in der Umwelt reduziert.

CloseT − Closing the recycling process of old used textile products (Dr. Hatice Malatyali, Süddeutsches Kunststoff-Zentrum (SKZ), Würzburg; Prof. Dr. Andreas Hartwig, Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, Bremen; rd. 1,1 Mio. Euro)

Alte Kleidungsstücke, die für den Second-Hand-Markt nicht mehr taugen, werden bestenfalls als minderwertige Textilien wie Putzlappen oder Malervlies aufgearbeitet – oder landen in einer Verbrennungsanlage. Dabei beinhalten sie wertvolle Stoffe wie Polyester, die sich wiederverwenden lassen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein passendes Verfahren im industriellen Maßstab, das sich wirtschaftlich betreiben lässt und dessen Ökobilanz positiv ist. Das Forschungsteam möchte ein solches Verfahren entwickeln und orientiert sich dabei an einem Recyclingverfahren für Getränkeflaschen aus Kunststoff. Sie wollen gemischte Alttextilfasern mithilfe eines chemischen Recyclingverfahrens in neuwertige Fasern umwandeln und damit den textilen Kreislauf vollständig schließen.

Closing the loop of complex post-consumer waste of end-of-life vehicles (ELV) to high quality automotive interior applications − Interior Loop (Dr. Martin Schlummer, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, Freising; Dr. Matthias Brunnermeier, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Holzkirchen; rd. 1,1 Mio. Euro)

Laut EU-Verordnung müssen bis 2030 Kunststoffbauteile in Neufahrzeugen zu 25 Prozent aus recycelten Stoffen bestehen. Autobauer und -zulieferer suchen derzeit nach Lösungen, um diese Anforderungen erfüllen zu können. Das Forschungsteam möchte diese Lücke schließen und dazu auf ein eigens entwickeltes und erprobtes Recyclingverfahren aufbauen, das sehr reine Rezyklate aus Automobil-Schredderrückständen generiert, selbst wenn sie stark mit anderen Stoffen vermischt sind. Die recycelten Kunststoffe sollen im Projekt noch einmal optimiert werden. Um im anspruchsvollen Automobilmarkt bestehen zu können, müssen sie sehr gute mechanische Eigenschaften bspw. bezüglich Verformbarkeit und Härte aufweisen. Zudem dürfen sie keine unangenehmen oder gar gesundheitsschädlichen Ausdünstungen produzieren, sodass die Automobilindustrie sie im Innenraum von Fahrzeugen problemlos einsetzen kann. Auch dazu wollen die Forschenden geeignete Verfahren und Bewertungsmethoden erarbeiten.

Weitere bewilligte Projekte:

Textile Materials Designed for Circularity (teXirc) (Prof. Dr. Stefan Mecking, Universität Konstanz; Prof. Dr. Michael R. Buchmeiser, Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung, Denkendorf; Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg, RWTH Aachen; rd. 1,4 Mio. Euro)

ADMIRATION − Accelerated Discovery of Living Fiber-reinforced Mineral Composite Materials for Circular Construction (Prof. Martin Ostermann, Dr. Achim Weber, Universität Stuttgart; Prof. Dr. Wilfried Weber, INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien, Saarbrücken; rd. 1,4 Mio. Euro)

Plasma-assisted recycling of glass-fibre reinforced plastics (Dr.-Ing. Diego Gonzalez, Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie, Greifswald; Prof. Dr.-Ing. Dieter Bathen, Institut für Energie und Umwelttechnik (IUTA), Duisburg; Prof. Dr.-Ing. Martin Gräbner, Technische Universität Bergakademie Freiberg; rd. 1,4 Mio. Euro)

MyPro − A Platform for Sustainable Mycelium Material Production using genetically engineered filamentous Fungi (Dr. Hannes Hinneburg, Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Potsdam; Dr. Gita Naseri, Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene, Berlin; rd. 1,3 Mio. Euro)

Utilization options for the mineral residue from phosphorus recovery as a secondary raw material in the building materials industry – REARRANGE (Prof. Dr.-Ing. David Montag, Prof. Dr. Peter Letmathe, Prof. Dr.-Ing. Anya Vollpracht, RWTH Aachen; rd. 1,4 Mio. Euro)

MagCycleAM − Resource and Energy Efficient Recycling and Additive Manufacturing of Nd-Fe-B Magnets (Prof. Dr. Ing. Oliver Gutfleisch, Technische Universität Darmstadt; Dr. Iliya Radulov, Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, Hanau; Prof. Dr. Igor Lubomirsky, The Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel; rd. 1,1 Mio. Euro)

INFORMATIONEN ZUR VOLKSWAGENSTIFTUNG

Die VolkswagenStiftung ist eine eigenständige, gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Sie ist die größte private deutsche wissenschaftsfördernde Stiftung und eine der größten Stiftungen hierzulande überhaupt. Ihre Mittel vergibt sie ausschließlich an wissenschaftliche Einrichtungen. In den mehr als 60 Jahren ihres Bestehens hat die VolkswagenStiftung rund 33.000 Projekte mit insgesamt mehr als 5,5 Mrd. Euro gefördert. Auch gemessen daran zählt sie zu den größten gemeinnützigen Stiftungen privaten Rechts in Deutschland.

Weitere Informationen über die VolkswagenStiftung finden Sie unter https://www.volkswagenstiftung.de/stiftung/wer-wir-sind.

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Die Presseinformation steht im Internet zur Verfügung: https://www.volkswagenstiftung.de/de/news/pressemitteilung/foerderung-von-zirkularitaetsforschung-116-mio-euro-fuer-neue-projekte

KONTAKT

Jens Rehländer

Leiter Kommunikation

VolkswagenStiftung

Kastanienallee 35

30519 Hannover

Telefon: +49 511 8381 380

E-Mail: rehlaender@volkswagenstiftung.de

Web: https://www.volkswagenstiftung.de

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