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Pseudodebatten prägen Arzneimittelpolitik: Verbreitete Irrtümer über Generika

Berlin (ots)

Die Arzneimittelpolitik in Deutschland wird von
Pseudodebatten dominiert, die nicht zur Problemlösung beitragen. Das
hat der Verband Pro Generika heute bei einer Pressekonferenz in
Berlin kritisiert. Dies führe zu Fehleinschätzungen und falschen
politischen Reaktionen, wie das Beispiel
Arzneimittelverordnungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) gezeigt
habe. "Mit diesem ersten gesundheitspolitischen Gesetz der Großen
Koalition werden die Kostensenker bestraft, während die Kostentreiber
ungeschoren davon kommen", erklärte Pro Generika-Geschäftsführer
Hermann Hofmann.
Pro Generika nannte es peinlich, dass selbst der
CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder ungeprüft unwahre
Behauptungen interessierter Dritter über angeblich zu teure Generika
übernimmt. "Hier wäre Nachdenken klüger gewesen als Nachplappern,
denn die Generikapreise in Deutschland bewegen sich nachweislich im
europäischen Durchschnitt", sagte Hofmann. Allein 2005 haben die
gesetzlichen Krankenkassen laut Pro Generika 3,4 Milliarden Euro
gespart, weil statt teurer Erstanbieterpräparate die
wirkstoffgleichen preisgünstigeren Generika verordnet worden sind.
Verschenkt worden seien hingegen rund 1,1 Milliarden Euro, bei denen
dem teureren Erstanbieterpräparat der Vorzug gegeben worden sei.
Ein Blick auf die Entwicklung der GKV-Arzneimittelausgaben im
ersten Quartal 2006 belegt nach Darstellung von Pro Generika, wer für
die Ausgabensteigerungen verantwortlich ist. Während der
generikafähige Markt moderat um 1,9 Prozent gewachsen sei, seien die
Ausgaben im Nicht-Generika-Markt um 15,6 Prozent hochgeschnellt.
Die mit dem AVWG eingeführten Steuerungsinstrumente sind nach
Auffassung von Pro Generika ungeeignet, die Ausgabendynamik zu
bremsen. Die Bonus-Malus-Regelung sei nicht nur ethisch bedenklich,
sie beruhe auch auf einer untauglichen Berechnungsbasis. Die
Freistellung von der Zuzahlung laufe aufgrund der drastischen
Festbetragsabsenkungen weitestgehend ins Leere.
Stattdessen forderte Pro Generika, die Zuzahlung der Versicherten
zu Arzneimitteln durchgängig auf zehn Prozent umzustellen. "Wenn die
Mindestzuzahlung von fünf Euro wegfällt, werden preisgünstige
Arzneimittel auch für die Patienten preiswerter. Das setzt die
richtigen Anreize. Das ist besser, weil einfacher und gerechter",
betonte Hofmann.
Zur Versachlichung der Diskussion hat Pro Generika heute eine
Broschüre vorgestellt mit dem Titel "Sechs Irrtümer. Und was Sie
wirklich über Generika wissen sollten". Darin werden - neben dem
Irrtum über zu hohe Preise - auch andere verbreitete Vorurteile und
Klischees über Generika widerlegt. So sind Generika qualitativ
hochwertige Arzneimittel, die dem modernen Therapiestandard
entsprechen. Ihr großer Vorteil ist der Preis: Ein wirkstoffgleiches
patentfreies Erstanbieterpräparat ist im Schnitt um 62 Prozent teurer
als ein entsprechendes Generikum.
"Die Broschüre zeigt, wie gut der Generika-Preiswettbewerb in
Deutschland funktioniert - zu Gunsten der Krankenkassen und der
Versicherten. Die Preisentwicklung der Generika kennt nur eine
Richtung: nach unten. Dass ausgerechnet dieses Marktsegment so
aggressiv attackiert wird, zeigt, welches Ausmaß die Pseudodebatten
angenommen haben", fasste Pro Generika-Geschäftsführer Hofmann
zusammen.
Ansprechpartner:
Hermann Hofmann
Erster Geschäftsführer
Tel.: (030) 2092 4132
Fax:  (030) 2092 4323 
info@progenerika.de

Original-Content von: Pro Generika e.V., übermittelt durch news aktuell

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