Deutscher Jagdverband e.V. (DJV)
Immer mildere Winter in Deutschland - Und wie kommen Wildtiere, Insekten und Pflanzen damit klar?
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Berlin (ots)
Anmoderationsvorschlag: Deutschland atmet auf: Bisher ist der Winter ja wie in den Jahren zuvor auch mal wieder recht mild verlaufen. Das ist gut für die nächste Heizkostenabrechnung und freut alle, die ungern frieren. Aber was bedeuten die immer milder werdenden Winter eigentlich für Wildtiere, Insekten und Pflanzen? Helke Michael hat sich da mal schlau gemacht.
Sprecherin: Schnee, Frost, Rekordwärme und in manchen Regionen ganz viel Regen und Sturm: Das Winterwetter schlägt mal wieder Kapriolen - und das macht nicht nur den Menschen, sondern auch den Tieren und der Natur zu schaffen.
O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): "Frühblüher und Obstbäume treiben etwas früher aus im Jahr, wenn es mild ist. Wenn die nächste Kälteperiode kommt, kann das sein, dass die Blüten einfach absterben. Die Pflanzen überleben das, aber für viele Insekten bedeutet das keine Nahrung. Diese Wetterkapriolen, die wir erleben derzeit, die schlagen vielen Menschen auf den Kreislauf, aber für viele Tiere sind sie lebensbedrohlich."
Sprecherin: Sagt Torsten Reinwald, Biologe beim Deutschen Jagdverband und erklärt, wer gerade besonders leidet.
O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 25 Sek.): "Igel oder Fledermäuse haben wachen zu früh auf aus dem Winterschlaf, wenn es zu warm ist. Verlierer können Wildbienen oder Hummeln sein. Wenn es ganz früh im Jahr lang warm wird, dann wachen die Tiere auf, finden aber keinen Nektar und keine Pollen und sterben, weil die Blüte von den Frühblühern wie Krokus oder Kornelkirsche ist tageslängengesteuert. Das heißt, die Natur kommt einfach aus dem Takt."
Sprecherin: Auf der anderen Seite profitieren einige Tiere aber auch von den immer milder werdenden Wintern.
O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 23 Sek.): "Wildschweine sind die klaren Gewinner des Klimawandels. Eine Bache kann bis zu acht Frischlinge durchbringen und das Wohnzimmer der Frischlinge ist inzwischen das ganze Jahr über wohltemperiert. Es gibt genug zu fressen, der Boden ist nicht gefroren, sie kommen tief rein, können Insekten und Würmer erbeuten. Und wenn wir nicht jagen würden, dann würden die Wildschweinbestände in Deutschland explodieren."
Sprecherin: So wie beispielsweise bei den Zecken, die milde Temperaturen besonders gern mögen.
O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 15 Sek.): "Steigt das Thermometer über sieben Grad, sind sie schon aktiv und suchen nach ihrer ersten Blutmahlzeit. Mir ist es in Brandenburg Anfang Januar passiert bei einem Spaziergang, dass ich schon über ein Dutzend von diesen kleinen Blutsaugern auf meiner Hose hatte. Das habe ich bisher so noch nicht erlebt."
Abmoderationsvorschlag: Mehr zum Thema finden Sie in einer Instagram-Story des DJV und unter www.jagdverband.de.
Pressekontakt:
Torsten Reinwald
Tel.:030/2091394-23
Mail: pressestelle@jagdverband.de
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