Piëch zieht Gegendarstellung zurück
Der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch ist mit seinem Versuch gescheitert, die WirtschaftsWoche zum Abdruck einer Gegendarstellung zu verpflichten
Düsseldorf (ots)
Im Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat Piëchs Anwalt Matthias Prinz am Mittwoch seine Anträge zurückgenommen. Das Gericht hatte zuvor in einzelnen Punkten Bedenken signalisiert. Bei der Gegendarstellung ging es auch um die Motive auf Piëchs Krawatten, um seinen vom Familienrat gestoppten Aufstieg an die Spitze von Porsche sowie um die Aussage, Piech sehe sein Lebenswerk, sein Denkmal, sein Erbe bedroht.
Mit Schreiben vom 25. Oktober 2005 hatten Piëch und sein Anwalt zunächst eine Gegendarstellung mit 21 Punkten verlangt, diese aber zwischenzeitlich zunächst auf 14 und schließlich auf 11 reduziert. Das Landgericht Düsseldorf hatte am 8. Februar dem Antrag auf Gegendarstellung in der dritten Fassung stattgegeben, die WirtschaftsWoche daraufhin Berufung beim OLG eingelegt.
Ausgangspunkt für den Streit war ein längeres Porträt des VW-Aufsichtsratsvorsitzenden in der WirtschaftsWoche vom 13. Oktober 2005. Darin hieß es unter anderem, Piëch trage gerne "grelle Krawatten mit Jagdmotiven". Als sich Piëch gegen die Beschreibung seiner Krawatten wehrte und anwaltlich von einem Kriegsmotiv sprechen ließ, präsentierte die WirtschaftsWoche ein Foto von ihm mit einem Binder, auf dem unter anderem ein Mann mit Gewehr und ein Elefant auf Treibjagd zu sehen waren.
Nach der Rücknahme der Anträge durch Piëchs Anwalt muss die WirtschaftsWoche keine Gegendarstellung drucken. Die Kosten des Verfahrens trägt Piëch.
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