Studie: Bindungsunsicherheit in Deutschland - Paare zweifeln an ihrer Beziehung, Singles legen sich nicht fest
Hamburg (ots)
Jeder achte Deutsche stellt seine Beziehung oft in Frage. Auch bei Singles zeigt sich die Bindungsunsicherheit: Viele sind solo, weil sie sich nicht auf einen Partner festlegen können. So die Ergebnisse der ElitePartner-Studie, für die über 14.000 Deutsche befragt wurden. Psychologin Lisa Fischbach über die Gründe für die Verunsicherung in der Liebe.
13 Prozent der deutschen Männer und 14 Prozent der deutschen Frauen haben Zweifel, ob ihr Partner der Richtige für sie ist. Das Zweifeln nimmt mit dem Alter insgesamt etwas ab. Interessant ist, dass sich das Geschlechterverhältnis leicht umkehrt: So haben bis Mitte 40 die Männer etwas mehr Beziehungszweifel als die Frauen, in höherem Alter stellen eher die Frauen die Partnerschaft in Frage.
Vor der Ehe sind Zweifel größer
15 Prozent der unverheirateten Liierten werden öfter von Zweifeln geplagt, ob ihr Partner wirklich zu ihnen passt. Nach der Eheschließung sinken die Zweifel: Von den Verheirateten stellen nur noch zwölf Prozent ihre Beziehung in Frage.
Mit der Beziehungsdauer wächst das Zutrauen in den Partner: Von denjenigen, die kürzer als ein Jahr mit ihrem Partner zusammen sind, stellen 16 Prozent die Liebe oft in Frage. Nach drei Jahren sind es 14 Prozent, nach zehn Jahren zwölf Prozent.
Bis 30 Jahre sind Frauen bindungsunsicher, ab 30 eher Männer
Auch bei Singles sind Tendenzen von Bindungsunsicherheit zu erkennen - bis 30 Jahren eher bei Frauen: 26 Prozent der Singlefrauen in ihren Zwanzigern können sich wegen der großen Auswahl möglicher Partner schwer auf einen festlegen. Jedem fünften Singlemann im selben Alter geht es genauso. Ab 30 Jahren sind eher die Männer bindungsscheu: So möchte jeder vierte Singlemann zwischen 30 und 39 Jahren Single bleiben, weil für ihn die Vorteile des Alleinseins überwiegen. Von den gleichaltrigen Frauen sieht das jede Fünfte so.
Dazu passt, dass mehr als jede dritte Singlefrau zwischen 20 und 39 Jahren berichtet, bei ihrer Partnersuche stets nur bindungsunwilligen Männern zu begegnen. Umgekehrt geben dies auch 30 Prozent der Singlemänner als Grund für ihre Partnerlosigkeit an.
Glaube an ewige Liebe größer als Glaube an serielle Monogamie
18 Prozent der Singles sind davon überzeugt, dass man heute nur einige Jahre lang mit ein und demselben Partner glücklich sein kann. Doch der Glaube an die ewige Liebe ist größer: 69 Prozent der Solisten denken, dass es einen Menschen gibt, mit dem man ein Leben lang glücklich sein kann.
Die große Freiheit kann verunsichern
"In der Liebe haben wir so viele Freiheiten wie nie zuvor. Das ist einerseits wundervoll, andererseits kann die große Freiheit verunsichern", erklärt Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner. "Wo kaum mehr etwas durch Zwänge bestimmt ist oder gesellschaftlich angebahnt wird, wird es immer wichtiger, sich zu entscheiden - für einen Partner und die Beziehungsform. Der Partnermarkt funktioniert zunehmend nach dem kapitalistischen Gedanken unserer Gesellschaft: Die ständige Optimierungstendenz, der Gedanke, dass es vielleicht noch einen Besseren für mich gibt. Dies ist insofern problematisch, weil es eine permanente Unruhe und Verunsicherung mit sich bringt, die auf dauerhafte Bindung und Geborgenheit kontraproduktiv einwirkt. Gerade junge Menschen mit wenig Beziehungserfahrung leiden darunter."
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Über ElitePartner
ElitePartner ist die Partnervermittlung für gebildete, kultivierte Singles. Jedes einzelne Profil wird handgeprüft, damit Singles hier die beste Auswahl qualifizierter Partnervorschläge erhalten. Das wissenschaftliche ElitePartner-Matching ermittelt die Mitglieder mit der größten Übereinstimmung. ElitePartner wurde 2012 zur beliebtesten Partnervermittlung gewählt (Deutsches Institut für Service-Qualität, Mai 2012).
Über die ElitePartner-Studie
Die ElitePartner-Studie ist eine der größten Partnerschaftsstudien Deutschlands. Die Online-Partnervermittlung veröffentlicht die Studie seit dem Jahr 2005 in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Fittkau und Maaß alle sechs Monate. Für die vorliegenden Erhebungswellen 16 und 17 wurden über 25.000 erwachsene deutsche Internetnutzer (keine ElitePartner-Mitglieder) befragt.
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