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Untreue-Studie: Für jede vierte Frau beginnt Fremdgehen schon beim Flirten

Hamburg (ots)

Untreue in Deutschland nimmt zu, knapp jeder Dritte ist schon einmal in fremden Betten unterwegs gewesen, zeigt die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2020. Insbesondere Frauen gehen heute mehr fremd als noch vor acht Jahren - allerdings definieren sie Untreue auch anders als Männer. Einige sehen schon Flirten oder sexuelle Fantasien kritisch, während viele Männer sogar beim Fremdknutschen entspannt bleiben. Auch die Gründe für Untreue unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern. Während Frauen aus emotionalen Gründen fremdgehen, spielen bei Männern eher sexuelle Reize und Abwechslung eine Rolle.

Jeder Zweite war schon untreu oder in Versuchung

Untreue hat zugenommen - das zeigt ein 8-Jahres-Vergleich ganz deutlich: Knapp jeder Dritte (29 Prozent) ist schon einmal fremdgegangen, zeigt die bevölkerungsrepräsentative ElitePartner-Studie 2020. Vor acht Jahren war es gerade einmal jeder Fünfte (Frauen: 18 Prozent, Männer: 23 Prozent, ElitePartner-Studie 2012). Heute geben 31 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer an, schon untreu gewesen zu sein. Dabei liegen Frauen bei einmaligen Ausrutschern vorn: 17 Prozent von ihnen geben an, dass sie bisher genau einmal fremdgegangen sind (Männer: 11 Prozent). Etwa gleichauf liegen die Geschlechter dagegen bei Affären, also wiederholtem Fremdgehen mit derselben Person (jeweils 6 Prozent) und bei mehrfachem Fremdgehen mit verschiedenen Personen (Frauen: 7 Prozent, Männer: 10 Prozent). Knapp jeder fünfte Mann war zwar noch nicht untreu, aber schon in Versuchung (18 Prozent, Frauen: 12 Prozent). Gänzlich resistent - also weder untreu noch jemals in Versuchung - sind gerade einmal 58 Prozent der Frauen und 55 Prozent der Männer.

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach: "Frauen trauen sich heute eher, Untreue zuzugeben"

"Die Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg - bei der tatsächlichen Untreue, aber vermutlich auch bei der Bereitschaft, sie zuzugeben", ordnet Diplom-Psychologin und ElitePartner-Expertin Lisa Fischbach die Ergebnisse ein. "Die sexuelle Emanzipation von Frauen spielt hier eine Rolle: Auch wenn Frauen heutzutage immer noch im Vergleich zu Männern für lustvolle und vielfältige Sexualität gesellschaftlich anders bewertet werden, trauen sie sich zunehmend, ihren sexuellen Bedürfnissen nachzugehen und offener darüber zu sprechen. Dazu kommt, dass Frauen Untreue anders definieren, ihr Untreue-Radar deutlich früher anschlägt. Reicht bei ihnen meist schon ein Kuss, sind viele Männer erst bei Seitensprüngen oder Affären der Meinung, dass es sich um Fremdgehen gehandelt hat."

Flirten, Pornokonsum, Fantasien: Für Frauen beginnt Untreue früher als für Männer

Dass der weibliche Untreue-Sensor empfindlicher reagiert, zeigen die bevölkerungsrepräsentativen Ergebnisse der ElitePartner-Studie 2020 deutlich. So empfinden 26 Prozent der Frauen schon Flirten als Fremdgehen, aber nur 20 Prozent der Männer. Auch den heimlichen Pornokonsum sehen manche Frauen kritisch: Für jede siebte Frau (13 Prozent) ist das schon Untreue, aber gerade einmal für halb so viele Männer (6 Prozent). Ähnlich sieht es bei sexuellen Fantasien mit fremden Frauen oder Männern aus (Frauen: 13 Prozent, Männer: 8 Prozent). Besonders groß ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern beim rein emotionalen Fremdgehen: Verliebt man sich in jemand anderen, auch wenn man den Gefühlen nicht nachgibt und nichts weiter passiert, definieren das 44 Prozent der Frauen als Untreue, aber gerade einmal 30 Prozent der Männer.

Nur sechs von zehn Männern empfinden Küssen als Fremdgehen

Ist es schon Untreue oder nicht? Problematisch wird es aus männlicher Sicht erst dann, wenn Vorsatz besteht oder Körperlichkeit hinzukommt: Wenn man sich trotz Beziehung bei einer Dating-App anmeldet (Frauen: 61 Prozent, Männer: 44 Prozent), ein Date mit jemand anderem hat (Frauen: 64 Prozent, Männer: 51 Prozent) oder gezielt nach jemand anderem Ausschau hält (Frauen: 67 Prozent, Männer: 54 Prozent) ist je zumindest die Hälfte der Männer vom Betrug überzeugt. Erstaunlich aber: Auch Küssen gilt nur für 58 Prozent der Männer als Fremdgehen, während für mehr als zwei Drittel der Frauen (70 Prozent) ganz klar Untreue vorliegt. Erst bei einem einmaligen Seitensprung (Frauen: 71 Prozent, Männer: 60 Prozent) oder einer dauerhaften Affäre (Frauen: 75 Prozent, Männer: 65 Prozent) sind dann auch die meisten Männer überzeugt, dass es sich um Fremdgehen handelt.

Frauen gehen fremd, wenn sie unglücklich sind - Männer machen sexuellen Reize verantwortlich

Aber warum betrügen Frauen und Männer überhaupt? Fragt man diejenigen, die zugeben, schon einmal fremdgegangen zu sein, zeigen sich erstaunlich klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen verorten ihre eigene Untreue eher im Emotionalen: Jede Zweite war in ihrer Partnerschaft nicht mehr glücklich (52 Prozent, Männer: 29 Prozent), jede Dritte hatte vom Partner zu wenig Zuwendung bekommen (33 Prozent, Männer: 17 Prozent) und 29 Prozent geben an, dass sie sich verliebt hatten (Männer: 18 Prozent). Aber auch das eigene, sexuelle Selbstwertgefühl spielt für viele Frauen eine Rolle: 25 Prozent wollten sich begehrt fühlen (Männer: 11 Prozent).

Männer begründen ihre eigene Untreue dagegen eher mit sexuellen Auslösern: Der mit Abstand häufigste Grund für männliche Untreue ist demnach der Reiz des Neuen (38 Prozent, Frauen: 30 Prozent). 32 Prozent fühlten sich sexuell angezogen (Frauen: 20 Prozent), ähnlich viele machen eine spontane Gelegenheit für den Faux-Pas verantwortlich (32 Prozent, Frauen: 17 Prozent). Für jeden siebten untreuen Mann spielte es aber auch eine Rolle, dass er bestimmte Vorlieben in seiner Partnerschaft nicht ausleben konnte und diese woanders gesucht hat (Männer: 15 Prozent, Frauen: 6 Prozent).

Alkohol ist meist nur eine Ausrede

Allgemeine sexuelle Unzufriedenheit spielt dagegen für beide Geschlechter gleichermaßen eine Rolle und steht mit 23 Prozent bei den Frauen und 25 Prozent bei den Männern recht weit oben auf der Liste der Untreue-Ursachen. Der berühmte Kontrollverlust im Alkoholrausch ist dagegen wohl meist eine Ausrede: Gerade einmal jeder Siebte führt die Ursache für das eigene Fremdgehen tatsächlich auf zu viel Alkoholkonsum zurück (Frauen: 14 Prozent, Männer: 13 Prozent). Auch Betrügen aus Rache, also weil der Partner oder die Partnerin zuvor ebenfalls fremdgegangen war, kommt vor - ist aber vergleichsweise selten (Frauen: 8 Prozent, Männer: 6 Prozent).

Weitere Daten und ein ausführliches Interview mit Psychologin Lisa Fischbach zum Thema Untreue finden Sie im Studienband: https://ots.de/DO8W4n

Link zur Online-Version dieser Meldung: https://ots.de/RdVUZI

"Waren Sie jemals in einer festen Beziehung untreu?"

  • Ja, einmal: Gesamt 14,0 / Frauen 17,2 / Männer 10,9
  • Ja, mehrmals mit der gleichen Person: Gesamt 6,0 / Frauen 6,0 / Männer 6,0
  • Ja, mehrmals mit verschiedenen Personen: Gesamt 8,8 / Frauen 7,3 / Männer: 10,3
  • Nein, aber ich war schon in Versuchung: Gesamt 15,1 / Frauen 12,0 / Männer 18,1
  • Nein, noch nie: Gesamt 56,1 / Frauen 57,5 / Männer 54,7
  • Summe "Ja" Gesamt 28,8 / Frauen 30,5 / Männer 27,2
  • Summe "Nein": Gesamt 71,2 / Frauen 69,5 / Männer 72,8

Befragt wurden insgesamt 5.593 Singles und Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer). Bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland. Angaben in Prozent.

"Aus welchem Grund bzw. aus welchen Gründen waren Sie untreu?"

  • Ich war unglücklich mit meiner Partnerschaft: Gesamt 41,0 / Frauen 52,4 / Männer 28,6
  • Es war der Reiz des Neuen: Gesamt 33,8 / Frauen 30,0 / Männer 37,8
  • Ich fühlte mich sexuell angezogen: Gesamt 25,8 / Frauen 20,4 / Männer 31,7
  • Ich habe in meiner Partnerschaft zu wenig Zuwendung bekommen: Gesamt 25,5 / Frauen 33,3 / Männer 17,0
  • Ich hatte mich verliebt: Gesamt 23,9 / Frauen 28,9 / Männer 18,4
  • Ich fühlte mich in meiner Partnerschaft generell sexuell unzufrieden: Gesamt 23,9 / Frauen 22,8 / Männer 25,1
  • Es hatte sich spontan eine Gelegenheit ergeben: Gesamt 23,8 / Frauen 16,5 / Männer 31,7
  • Ich wollte mich begehrt fühlen: Gesamt 18,0 / Frauen 24,5 / Männer 11,0
  • Ich war betrunken bzw. hatte einen Kontrollverlust: Gesamt: 13,7 / Frauen 14,3 / Männer 13,1
  • Ich konnte in meiner Partnerschaft manche meiner sexuellen Vorlieben nicht ausleben: Gesamt 10,1 / Frauen 5,7 / Männer 14,8
  • Mein/e Partner/in ist ebenfalls untreu gewesen: Gesamt 7,0 / Frauen 8,0 / Männer 6,1

Befragt wurden insgesamt 1.618 Singles und Liierte, die angaben, schon untreu gewesen zu sein (erwachsene deutsche Internetnutzer). Bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland. Angaben in Prozent.

"Wann beginnt für Sie persönlich Untreue?"

  • Wenn man wiederholt mit jemand anderem Sex hat (Affäre): Gesamt 69,3 / Frauen 74,4 / Männer 64,5
  • Wenn man einmalig mit jemand anderem Sex hat (One-Night-Stand, Seitensprung): Gesamt 65,7 / Frauen 71,3 / Männer 60,4
  • Beim Küssen: Gesamt 64,0 / Frauen 70,2 / Männer 58,3
  • Wenn man anfängt, gezielt nach jemand anderem Ausschau zu halten: Gesamt 60,6 / Frauen 67,2 / Männer 54,5
  • Wenn man ein Date mit jemand anderem hat: Gesamt 57,6 / Frauen 64,3 / Männer 51,4
  • Wenn man sich bei einer Dating-App anmeldet: Gesamt 51,7 / Frauen 60,5 / Männer 43,5
  • Wenn man sich in jemand anderen verliebt, auch wenn weiter nichts passiert: Gesamt 36,9 / Frauen 44,0 / Männer 30,2
  • Beim Flirten: Gesamt 22,8 / Frauen 25,8 / Männer 19,9
  • Wenn man sexuelle Fantasien hat, in denen der/die Partner/in nicht vorkommt: Gesamt 10,0 / Frauen 12,7 / Männer 7,5
  • Wenn man sich heimlich Pornos ansieht: Gesamt 9,9 / Frauen 13,1 / Männer 6,8

Befragt wurden insgesamt 5.968 Singles und Liierte (erwachsene deutsche Internetnutzer). Bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland. Angaben in Prozent.

Wenn Sie detaillierte Daten der ElitePartner-Studie wünschen, sprechen Sie uns bitte an!

Über die ElitePartner-Studie

Die Zahlen in dieser Pressemitteilung stammen aus der bevölkerungsrepräsentativen ElitePartner-Studie 2020, einer der größten Partnerschaftsstudien Deutschlands. Die Online-Partnervermittlung veröffentlicht die Studie seit dem Jahr 2005 in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Fittkau und Maaß. Für die vorliegende 24. Erhebungswelle wurden im Oktober/November 2019 insgesamt 13.019 erwachsene deutsche Internetnutzer (keine ElitePartner-Mitglieder) befragt. Die Ergebnisse wurden bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter und Geschlecht sowie Bundesland. Alle Studienbände unter: elitepartner.de/studie.

Pressekontakt:

Beatrice Bartsch - beatrice.bartsch@elitepartner.de - www.elitepartner.de/newsroom

Original-Content von: ElitePartner, übermittelt durch news aktuell

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