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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Arbeitskreis Kirche und Sport schaut nach Peking ./. Studienkurs zu Menschenrechten im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008

Hannover (ots)

Wie kein anderes sportliches Großereignis in
diesem Jahr werfen die Olympischen Spiele in Peking ihre Schatten 
voraus. Der Studienkurs des Arbeitskreises Kirche und Sport in der 
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) diskutiert seit Samstag, 9.
Februar, bei seiner diesjährigen Tagung im schweizerischen Sils über 
die Herausforderungen, die mit der Vergabe der Spiele an die 
chinesische Hauptstadt verbunden sind. Besonderes Augenmerk richten 
die Teilnehmerinnen und  Teilnehmer auf das Thema Menschenrechte und 
Menschenwürde. "Als Freunde und gesellschaftliche Partner des Sports 
wollen wir den Deutschen Olympischen Sportbund ermutigen, seine 
Möglichkeiten zur Stärkung der Menschenrechte in China wahrzunehmen 
und deutlich auf bestehendes Unrecht aufmerksam zu machen. Schweigen 
hieße hier Zustimmung", sagte der Sportbeauftragte des Rates der EKD,
Valentin Schmidt. Bei der Tagung, die noch bis Sonntag, 17. Februar 
geht, wurde deutlich, wie schwer es ist, ein differenziertes Bild der
Situation zu zeichnen.
"Meine chinesischen Freunde sind stocksauer auf die deutschen 
Medien", beklagte sich Prof. Helmut Digel vom Institut für 
Sportwissenschaft Tübingen "weil sie nach deren Ansicht im Vorfeld 
der Spiele nur Negatives über ihr Land berichten, und nicht über die 
Fortschritte, die es eben auch gibt." Die Menschenrechtsverletzungen 
dieses totalitären chinesischen Regimes, dass sich wie ein Geheimbund
verhalte, seien unentschuldbar, gleichzeitig warnte der "China-Kenner
des Sports" davor, allein nach westlichen Maßstäben das Leben in 
diesem riesigen Land zu beurteilen.
Dies bestätigten auch die deutschen Sinologinnen Monika Gänßbauer 
vom Nordelbischen Missionszentrum aus Hamburg und Kirsten Wenk aus 
Berlin. Beide wiesen aufgrund ihrer langjährigen China-Erfahrungen 
auf die Notwendigkeit hin, trotz aller kulturellen 
Unterschiedlichkeit Verstöße gegen die Menschlichkeit aufzudecken und
öffentlich beim Namen zu nennen. "Journalisten in China leben 
gefährlich", so Wenk, "deswegen ist es positiv zu bewerten, dass es 
zumindest ausländischen Journalisten seit Beginn dieses Jahres 
gestattet ist, sich frei in China zu bewegen und zu recherchieren".
Heinrich Bedford-Strohm, Professor für Systematische Theologie in 
Bamberg, begründete das christliche Engagement für die weltweite 
Einhaltung der Menschrechte mit der biblischen Option für die 
Schwachen dieser Welt: "Aufgrund unserer biblischen Tradition muss es
die Aufgabe der Kirche sein, die sozialen Menschenrechte in den 
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken. Es geht darum, die 
Situation der Schwächsten zu verbessern, auch in China!"
Karin Fehres, Direktorin für Sportentwicklung im Deutschen 
Olympischen Sportbund (DOSB) warnte indessen vor zu großen 
Erwartungen an den Sport. Man überschätze die Möglichkeiten des 
Sports, wenn man annähme, durch die Olympischen Spiele würden sich 
die Lebensbedingungen aller 1,3 Milliarden Chinesen positiv 
verändern, so Fehres. "Der Sport kann die Aufgaben der Politik nicht 
übernehmen!" Der olympische Sport kämpfe heutzutage mit der 
Diskrepanz zwischen seinem eigenen Anspruch, Ausdruck für 
Völkerverständigung sein zu wollen und der Wirklichkeit, von 
kommerziellen Interessen dirigiert zu werden, betonte Andreas Höfer 
von der Deutschen Olympischen Akademie "Willy Daume".
Hannover, 15. Februar 2008
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
http://www.ekd.de/sport
http://www.ekd.de/sport/kirche_und_sport.html

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

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