Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert den indischen Mondflug:
Frankfurt/Oder (ots)
Chandrayaan heißt die Raumsonde, die Indien ins All geschickt hat, "Reise zum Mond". Der Absender ist das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde. Warum soll es also nicht seine asiatischen Konkurrenten in Peking und Tokio mit einem derartigen Paukenschlag beeindrucken sollen? Am atomaren Abzugshebel sitzt man doch auch schon. Eine Antwort liefert die Weltbank: 44 Prozent der Inder haben weniger als einen Dollar pro Tag zum Leben zur Verfügung. 46 Prozent der Kinder sind mangelernährt. Genügend Herausforderungen auf der Erde, bevor das Land den Mond zu kartografieren beginnt. Irgendwie haben die Inder ihren Dichter Tagore missverstanden: "Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können." Was aber gar nicht zu begründen ist, erinnert an eine jahrelange Debatte, die schon am Beispiel China geführt wurde: Warum muss Deutschland, das für eigene Mond-Exkursionen kein Geld hat, den mondsüchtigen Indern jährlich 63 Millionen Euro an Entwicklungshilfe überweisen? Spätestens der Raketenstart sollte das Signal zum Überweisungs-Stopp auslösen.
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