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Märkische Oderzeitung

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Auftakt der Bundesliga:

Frankfurt/Oder (ots)

Die Spieler sind gläsern geworden; jede
ihrer Bewegungen wird von einem Millionenheer selbsternannter 
Amateurfotografen verfolgt, die alles tun, um das Subjekt ihrer 
Begierde in einer verfänglichen Situation mit der Kamera 
abzuschießen. Dabei ist diese Spieler-Generation mit Abstand die 
professionellste verglichen mit ihren Kollegen in der Vergangenheit. 
Nur hat sich früher kaum jemand für irgendwelche Alkohol-Touren 
interessiert. Dass ein Nationalspieler wie damals Günter Netzer 
gleichzeitig ein Restaurant führt  und über Nacht einfach mal nach 
München fliegt, um in einer Disco abzutanzen, wäre heute schlicht 
undenkbar. Die Spieler haben längst erkannt, dass ihr Körper im 
Wortsinne ihr Kapital ist, das sie zu pflegen haben. Herausgekommen 
ist damit aber auch eine Generation Spieler, die noch nie so glatt - 
ja sagen wir es: langweilig - war. Echte Typen gibt es kaum mehr und 
sind von den Vereinen auch nicht erwünscht. Wenn nicht einmal ein 
extrem erfahrener Schlussmann wie der 39-jährige Jens Lehmann in der 
Öffentlichkeit sachliche und verständliche Kritik üben darf, ohne 
gleich in Form einer Geldstrafe abgewatscht zu werden, gibt das zu 
denken. Denn vom gleichen Spieler, der sich an zig Vereinsregeln zu 
halten hat, verlangen die Trainer auf dem Spielfeld neben taktischer 
Disziplin auch kreative Ideen. Woher sollen die aber herkommen?

Pressekontakt:

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Telefon: 0335/5530 563
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