Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur anhaltenden Kritik Erdogans an Israel:
Frankfurt/Oder (ots)
"Er lieferte mit seinem Auftritt am vergangenen Donnerstag den wohl einzigen Moment, der wirklich vom diesjährigen Wirtschaftsforum in Davos in Erinnerung bleiben wird. Dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan platzte, als er über Israels Gaza-Krieg sprach, der Kragen. Über die Art seines Abgangs lässt sich vortrefflich streiten. Benimmt sich so ein Staatschef, der noch dazu eine EU-Aufnahme anstrebt? Erdogan hatte sich lediglich getraut, wovor viele zurückschrecken - und wurde dabei leider zu emotional: Er hatte Israel öffentlich kritisiert. Doch die Kritik des türkischen Premiers entlud sich nicht im Affekt, wie das am Wochenende veröffentlichte Interview mit ihm in der Washington Post zeigt. (...)Es wäre falsch, der Türkei, die seit dem 15. Jahrhundert vertriebenen Juden Unterschlupf gewährte, Antisemitismus vorzuwerfen. Erdogan hat einen sinnlosen Krieg kritisiert. Seine Botschaft wurde aber durch einen überflüssigen Wutausbruch überlagert. Und damit hat Erdogan nun auch seine Rolle als Nahost-Vermittler in Frage gestellt."
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