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Märkische Oderzeitung

Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung der "Märkischen Oderzeitung" zu Polen/Atomkraftwerk

Frankfurt/Oder (ots)

Die "Märkische Oderzeitung" Frankfurt
(Oder) sendet Ihnen vorab eine Meldung aus der Freitagausgabe über 
polnische Absichten zum Bau eines Atomkraftwerkes an der Oder. Bei 
Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe.
Stettiner Wissenschaftler schlagen Atomkraftwerk an der Oder vor
Frankfurt (Oder)/Stettin (MOZ) In Polen sollen bis zum Jahr 2020 
mindestens zwei Kernkraftwerke gebaut werden. Das geht aus einem 
bereits im Januar gefassten Beschluss der Warschauer Regierung 
hervor. Wissenschaftler aus Stettin haben jetzt als möglichen 
Standort die nordöstlich von Schwedt (Uckermark) gelegene Stadt 
Gryfino an der Oder vorgeschlagen. Derzeit sind noch sieben weitere 
Standorte im Gespräch.
Für den Bau einer Anlage in Gryfino spräche, dass sich dort 
Synergieeffekte mit dem bereits seit 1974 vorhandenen Kohlekraftwerk 
erzielen ließen, sagte der Stettiner Kernphysik-Professor Konrad 
Czerski der "Märkischen Oderzeitung" (Freitagausgabe). "Die Forschung
hofft, dass man die Abwärme der künftigen Hochtemperatur-Reaktoren, 
die bei 800 Grad Betriebstemperatur arbeiten, einmal dazu nutzen 
kann, um das von Kohlekraftwerken ausgestoßene CO2 in 
Kohlenwasserstoffe umzuwandeln", sagte er. Allerdings sei dies 
derzeit noch Zukunftsmusik.
Czerski, der auch an der TU Berlin als Privatdozent tätig ist, hat
jetzt mit weiteren Stettiner Wissenschaftlern und dem Rektor der 
dortigen Universität, Waldemar Tarczynski, ein Argumentationspapier 
erarbeitet, mit dem die Wojewodschaft Westpommern gegenüber der 
Warschauer Zentralregierung  um die Ansiedlung des Kraftwerks werben 
soll. Polens Regierungschef Donald Tusk hatte bereits im Januar 
dieses Jahres den Bau von mindestens zwei Kernkraftwerken bis zum 
Jahr 2020 angekündigt. Bisher gibt es im Nachbarland keine derartigen
Anlagen.
Bedenken deutscher Kernkraftgegner zu der Endlagerung des 
radioaktiven Atommülls bezeichnete der Kernphysiker Czerski als 
"Vorwand". Zum einen brauche man ohnehin Endlager für die schon 
vorhandenen Abfälle. Zum andere werde bereits an neuen Technologien 
geforscht, bei denen radioaktive Abfälle von älteren Kernkraftwerken 
verbrannt werden könnten und keine Kernschmelze mehr stattfände. Mit 
seiner ablehnenden Haltung zur Atomenergie werde Deutschland 
international zunehmend zur Insel, so Czerski. +++

Pressekontakt:

Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

Original-Content von: Märkische Oderzeitung, übermittelt durch news aktuell

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