Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Anspache von Russlands Präsident Medwedew:
Frankfurt/Oder (ots)
Das Beharrungsvermögen von alter und neuer Nomenklatura in Russland ist groß. Dazu kommen die realen Machtverhältnisse. Präsident Medwedew verfügt zwar nach der Verfassung über eine herausragende Stellung, aber Vorgänger Putin hat in zwei Amtszeiten viele Schlüsselstellungen mit Leuten seines Vertrauens besetzt. Und auch Medwedew wäre nicht ohne Unterstützung Putins Staatsoberhaupt geworden. Wer bei dieser Konstellation tiefgehende Differenzen zwischen Medwedew und Putin konstruiert, dürfte falsch liegen. Beide haben erkannt, dass Russland ohne eine Erneuerung der Wirtschaft und des politischen Systems keine Zukunft hat. Und beide wissen, dass dies in einem riesigen Land nicht über Nacht und auch nicht wie zu Sowjetzeiten mit Gewalt durchgesetzt werden kann.
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