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Märkische Oderzeitung

Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) kommentiert in ihrer Montagsausgabe vom 4. Januar 2010 die Afghanistan-Politik von Außenminister Guido Westerwelle :

Frankfurt/Oder (ots)

Außenminister Westerwelle ist leider nicht
nur holperig ins Amt gestartet, sondern auch ins neue Jahr. Erst 
drohte er, dem Afghanistan-Treffen in London fern zu bleiben, sollte 
es sich nur um "eine Truppensteller-Konferenz" handeln. Nun will er 
von diesem Boykott nichts mehr wissen.
Stattdessen versteigt er sich in kühne Abzugsperspektiven, indem 
er Kabul noch 2010 die Verantwortung für die Sicherheit des Landes 
übertragen will. Für die internationalen Truppen wäre das dann ganz 
bestimmt eine todsichere Exit-Strategie. Ganz gleich unter welcher 
Regierung - jahrelang wird zu dem Einsatz eine ernsthafte Debatte zu 
Zielen, Möglichkeiten und Konsequenzen vermieden und die Realität am 
Hindukusch ausgeblendet. Westerwelle scheint sie nun ganz abhanden 
gekommen zu sein.
Sonst wüsste er, dass sich im deutschen Sektor die Lage 2009 unter
anderem auch deshalb verschlechterte, nachdem Kabul rund 500 
Polizisten abgezogen hatte. Aber was spielt das für eine Rolle, wenn 
das Boykott-Gerede von vor nicht einmal einer Woche heute nichts mehr
gilt? Es ist gewiss nicht ernst
gemeint.

Pressekontakt:

Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

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