Märkische Oderzeitung: Zum Anstieg der Sorgerechtsentzüge in Brandenburg kommentiert die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) in ihrer Freitagsausgabe am 16. Juli 2010:
Frankfurt/Oder (ots)
Die Schwachstellen im Kinderschutz tragen Vornamen. Etwa der Fall Dennis, ein Junge aus Cottbus, den seine Eltern verhungern ließen und in eine Kühltruhe steckten. Oder das Drama um Jennifer in der Uckermark, die von ihren Eltern über Jahre eingesperrt wurde. In diesen Fällen wurde vor allem deutlich, dass die oft mit zu wenig Personal ausgestatteten Behörden eklatant versagt haben.
Gewiss sind diese Tragödien in Brandenburg nur Einzelfälle. Nicht jedes Kind, das ein Nachbar weinen hört, wird von seinen Eltern geschlagen. Dennoch ist eine erhöhte Aufmerksamkeit des Umfeldes dringend angeraten, wenn erste deutliche Warnsignale auftauchen.
Andererseits sind auch Jugendämter vorsichtiger geworden und achten mehr auf eventuelle Gefährdungen der Kinder. Nur so lässt sich der Anstieg der Sorgerechtsentzüge im Land erklären, die von den Behörden beantragt werden. Traurig ist aber, dass erst der öffentliche Druck nach schlimmen Fällen zu dieser neuen Wachsamkeit geführt hat. Für eine intensivere Betreuung der Eltern fehlt leider weiter das Geld. +++
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