Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Nahost
Frankfurt/Oder (ots)
Auge um Auge, Zahn um Zahn. In Nahost läuft alles nach dem Prinzip des Alten Testaments. Die jüngsten Ausbrüche zeigen, dass den Konfliktparteien wieder einmal nur Gewalt einfällt, um die Gewalt des Widersachers zu beantworten. Raketen - Panzerangriffe - Anschläge - Luftangriffe. So geht das im Wechsel, mal mehr, mal weniger stark, seit Jahrzehnten. Warum? Weil keiner Seite an einer Beilegung des Konfliktes gelegen ist. Israel baut seelenruhig seine Siedlungen im Westjordanland aus. Es macht damit die Schwäche der dortigen Fatah-Regierung offenkundig und den Palästinenserpräsidenten zum Gespött seiner Landsleute - vor allem der konkurrierenden Hamas im Gaza¬streifen, für die Verhandlungen unter solch demütigenden Voraussetzungen unvorstellbar sind. Ohne den ernst gemeinten Druck des Nahost-Quartetts, vor allem des US-Präsidenten, werden beide Seiten jedoch weiter auf ihren Positionen verharren. Und das gegenseitige Schlachten wird weitergehen.
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