Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Literatur-Nobelpreis
Frankfurt/Oder (ots)
Dass er sich lieber stiller Sensibilität verschreibt, ist ihm oft vorgeworfen worden. Ungeachtet dessen stand Tranströmer seit Jahren auf der Liste für den Literaturnobelpreis, der zeitkritische Geister besonders gern herausgestellt hat. Pasternak zum Beispiel, Kertész und vor zwei Jahren Herta Müller. Warum Tranströmer nun in diese Reihe aufgenommen wurde? Weil seine Sprache, die mit wenigen Silben intensiv empfundene Momentaufnahmen schafft, die eines wirklich großen literarischen Talents ist. Und weil auch ihr seit Langem Widerstand innewohnt, so wie der Schwede gegen die zerstörerische Oberflächlichkeit der Moderne angeschrieben hat.
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