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Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) kommentiert den Streit um höhere Krankenkassen-Gebühren für Kinderlose (Donnerstagausgabe)

Frankfurt/Oder (ots)

Debatte auf Irrwegen

Die sich öffnende demografische Schere ist ein Problem für jede Solidargemeinschaft, die sich aus Beiträgen einer zahlenmäßig schwindenden wirtschaftlich aktiven Schicht finanziert. Die Verteilung von Alt und Jung ist aber nur ein Aspekt. Ein anderer ist die Produktivität. Man denke nur an das frühere Verhältnis von bäuerlicher Bevölkerung und dem kleinen Rest der Gesellschaft. Heute ist es umgekehrt, ohne dass es zu Hungersnöten gekommen wäre.

Und welchen Einfluss allein Konjunktur und Arbeitsmarkt haben, zeigt sich derzeit an den milliardenschweren Überschüssen bei Krankenkassen und gesetzlicher Altersversorgung. Es gibt also ein paar Stellschrauben im System, die über die gerne angeführten, auch wichtigen, zuweilen aber etwas schematischen Überlegungen zur Demografie hinausgehen.

Bei den Steuern werden Familien mit Kindern entlastet. So sollte es sein: Wo Betreuungs- und Ausbildungskosten anfallen, besondere Anstrengungen zu erbringen sind oder für die Erziehung der Kinder auf Karriere verzichtet wird, was noch immer vor allem Frauen betrifft, sollte geholfen werden. Auf eine Strafzulage für Kinderlosigkeit - die ja auch ungewollt und leidvoll sein kann - sollte man verzichten. Und wer weiß schon, was unsere Kinder in Zukunft so treiben. Dass sie alle Beitragszahler werden, ist nicht garantiert. +++

Pressekontakt:

Märkische Oderzeitung
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Telefon: 0335/5530 563
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