Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Nordkorea/Atom
Frankfurt/Oder (ots)
Bisher endeten die Verhandlungen jedes Mal mit einem Abbruch und einer erneuten Eskalationsstufe. Dass es diesmal anders sein könnte, dafür gibt es bislang leider keine Indizien. Zwar ist mit Machthaber Kim Jong-Un ein neuer Teilnehmer im Spiel, der eine faire Chance verdient. Jedoch deuten die Umstände nicht auf eine radikale Änderung des politischen Kurses. Erst vergangene Woche drohte die nordkoreanische Führung ihrem Nachbarn Südkorea noch damit, dass sie Waffen habe, die "mächtiger sind als die US-Atombomben". In erster Linie dürfte es Nordkorea um die versprochenen 240 000 Tonnen Nahrungsmittel der USA gehen. Denn Kim kann sich angesichts seiner noch ungefestigten Machtposition Hungerunruhen nicht leisten. Ob das Atom-Moratorium nur ein Winkelzug oder der Beginn einer neuen Ära der Abrüstung ist, wird die Zeit zeigen. Es ist allerdings höchst fraglich, ob Kim Jong-Un sein stärkstes Druckmittel - die Atombombe - aus der Hand geben wird.
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