Märkische Oderzeitung: kommentiert die israelische Offensive im Gazastreifen:
Frankfurt/Oder (ots)
"Kein Staat der Welt kann es hinnehmen - wenn er sich denn nicht selbst aufgeben will -, dass sein Territorium von außen permanent unter Feuer genommen wird. Das gilt auch dann, wenn die Raketen, wie sie derzeit vom Gazastreifen auf Israel abgeschossen werden, im Regelfall selten größeren Schaden anrichten. Potenziell tödlich sind sie allemal; abgesehen vom Dauerstress für die Bevölkerung, die im permanenten Ausnahmezustand lebt. Etwa 12 000 dieser Raketen sollen seit 2005, also seit dem israelischen Rückzug aus Gaza, auf den jüdischen Staat niedergegangen sein.
Die Frage ist: Wie kann Israel mit dieser Situation umgehen? Das Land reagiert militärisch. Wenn der Geschosshagel im Gefolge politischer Spannungen dichter wird, steigert sich der Einsatz, der bis zum Einmarsch in den Gazastreifen reichen kann. Das war 2009 so mit der bislang massivsten Operation; etwas Ähnliches könnte jetzt wieder bevorstehen. Das Ergebnis lässt sich vorhersehen. Schon jetzt sind die Verluste auf der Gegenseite hoch, darunter viele Unschuldige, die nur deshalb Opfer werden, weil sie keine Möglichkeit zur Flucht haben oder einfach zur falschen Zeit am falschen Ost sind. Es muss allerdings auch darauf hingewiesen werden, dass die Hamas die eigene Bevölkerung als Geisel nimmt, indem sie ihre Waffenlager, Abschussbasen, Treffpunkte mitten in Wohngebiete legt. Die Hamas soll ein ganzes Tunnelsystem gegraben, Schutzräume für die Menschen nicht. So werden mutwillig zivile Opfer produziert, um der Welt das "Werk der verbrecherischen Zionisten" präsentieren zu können. Dass die Israelis zivile Bewohner zuweilen auch telefonisch vorwarnen, dürfte es auf der Welt nicht oft geben. Trotzdem sind die sogenannten Kollateralschäden hoch."
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