Märkische Oderzeitung: kommentiert die Forderung nach einer Abschaffung des Mindestwahlalters:
Frankfurt/Oder (ots)
Kinder an die Macht, sang einst Herbert Grönemeyer. Seine fantasievolle Vision hat sich zumindest teilweise in politischen Debatten wiedergefunden, unter anderem, wenn es um die Senkung des Mindestwahlalters geht. Zuletzt konnten in vielen Bundesländern bereits 16-Jährige ihre Stimme bei Urnengängen auf kommunaler Ebene abgeben, in Brandenburg ist dies sogar bei Landtagswahlen möglich. Werden Jugendliche frühzeitig in Entscheidungsfindungen einbezogen, kommt man dem Ziel einer nachhaltigen Politik näher. Die bisherigen Erfahrungen waren ausnahmslos positiv. Die immer wieder geäußerten Befürchtungen, mit Juniorwahlen könnten extremistische Kräfte gestärkt werden, haben sich nicht bestätigt - auch wenn Testläufe mit alarmierenden Ergebnissen endeten. Bildungsbehörden reagierten spätestens zu diesem Zeitpunkt: Mit großem Aufwand wurden Schüler auf die Wahl vorbereitet. Die jetzt von einer Initiative geäußerten Forderungen nach einem Wahlrecht, welches völlig ohne Altersgrenze auskommt, sind allerdings realitätsfern. Eine gewisse Reife und Vorstellungen vom Funktionieren des Gemeinwesens müssen vorhanden sein. Dies bringen Jugendliche mit sich, nicht jedoch Kinder."
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