Märkische Oderzeitung: kommentiert den Wegfall des Bankgeheimnisses:
Frankfurt/Oder (ots)
Natürlich: Schlupflöcher gibt es immer. Und besonders findige Steuersünder werden auch diesmal Wege finden, ihr Geld am Fiskus vorbeizuschleusen. Trotzdem ist das nun unterzeichnete Abkommen bemerkenswert. Gut 50 Länder tauschen in Zukunft Angaben über Guthaben, Zinsen, Dividenden aus. Und darunter sind Länder, wo die jeweilige Finanzindustrie jahrzehntelang gut von verstecktem Geld lebte. Das Bankgeheimnis ist damit endgültig Vergangenheit. Allein in der EU wird der Schaden durch Steuerhinterziehung auf mehrere hundert Milliarden Euro geschätzt - pro Jahr. Geld, das man für den Schuldenabbau genauso wie für Bildung oder Straßenbau einsetzen könnte. Und durchaus auch zur Senkung der Steuern. Wobei Letzteres wohl keinem der in Berlin versammelten Finanzminister freiwillig einfallen dürfte. Wie dem auch sei: Das ist eine gute Nachricht für all die Normalbürger, die treu und brav ihre Steuern zahlen und nicht mit Reichtümern gesegnet sind - in Zukunft werden sich mehr Bürger in Dutzenden Ländern angemessen an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen müssen.
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