Märkische Oderzeitung: - Frei zur Veröffentlichung Mittwoch, 10. Mai 2017, 04:00 Uhr Schäuble fordert mehr Geduld mit Polen
Frankfurt/Oder (ots)
Berlin - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich für höhere Gelassenheit im Umgang mit Polen ausgesprochen. "Ich plädiere für etwas Geduld und Verständnis", sagte er in einem Interview der "Märkischen Oderzeitung" (Mittwochausgabe). Es sei klar, dass die Europäische Union mehr Kooperation erwarten dürfe, sagte Schäuble mit Blick auf die Weigerung der Polen, sich an der Aufnahme von Flüchtlingen zu beteiligen. Solidarität erreiche man selten durch Drohungen und Beschimpfungen. Schäuble wandte sich damit gegen den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz, der den Polen die EU-Mittel kürzen will, wenn sie sich nicht solidarischer zeigen. Dass die polnischen Nachbarn in Sachen europäischer Zusammenarbeit deutlich zurückhaltender seien als Deutschland oder Frankreich bezeichnete der Finanzminister als nicht ungewöhnlich. "Ein Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten ist völlig normal." Es sei lange geübte Tradition in der EU, dass je nach Themenfeld eine Gruppe von Staaten vorangehe und andere Länder nicht von vornherein dabei sein wollen. Diese Länder beobachteten dann sehr genau, was die anderen tun. "Wenn die Ergebnisse überzeugen, werden sie später vielleicht mitmachen, vielleicht aber auch nicht." Zu Europa gehörten sie auf jeden Fall. "So war es immer, und das ist der realistische Weg hin zu einer handlungsfähigen Union", sagte Schäuble.
Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD
Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de
Original-Content von: Märkische Oderzeitung, übermittelt durch news aktuell