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Frankfurt/Oder (ots)
Frankfurt (Oder). Der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) hat zu einem pfleglichen Umgang mit den deutsch-polnischen Beziehungen aufgerufen. Wie er am Montag bei einer Diskussionsveranstaltung des "Kuratoriums der Kunststoff-Industrie" und der Märkischen Oderzeitung in Frankfurt (Oder) mahnte, sollten Deutsche die polnischen Befindlichkeiten und Haltungen genauer nach ihren Hintergründen untersuchen, gerade angesichts der gegenwärtigen Verstimmungen in den beiderseitigen Beziehungen. Diese waren durch die unterschiedlichen Beziehungen zu den USA im Irak-Krieg, den Streitigkeiten um ein Zentrum gegen Vertreibungen und die deutsch-russische Öl-Pipeline durch die Ostsee entstanden.
Genschers ehemaliger polnischer Amtskollege Bronislaw Geremek zeigte sich besorgt über die Situation zwischen den Nachbarn. Er sieht dafür auch innerdeutsche Ursachen. Deutschland sei eben nicht mehr die wirtschaftliche Lokomotive, die die EU lange Zeit gezogen habe. Auch die frühere Funktion als natürliche Brücke der Europäer zu den USA habe der große Nachbar abgegeben. Einen Ausweg sieht Geremek in der Wiederbelebung des Weimarer Dreiecks, jener herausgehobenen Partnerschaft zwischen Frankreich, Deutschland und Polen, die Anfang der 90er Jahre von Genscher inspiriert worden war. Gleichzeitig gab er seinen Landsleuten die Empfehlung, die deutschen Bemühungen um die Verabschiedung einer Europäischen Verfassung zu befördern. +++
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