Forum-Preise 2009 der TextilWirtschaft
Frankfurt/Main (ots)
Im Jahr 1959 hatte Wilhelm Lorch, Verleger der TextilWirtschaft (TW) und Gründer des Deutschen Fachverlages, zum "1. Werbeforum der TextilWirtschaft" nach Heidelberg eingeladen. Inzwischen hat sich das Forum der TextilWirtschaft zum führenden Kongress der deutschen Textilbranche entwickelt, der jährlich rund 500 Gäste aus Handel, Industrie und Dienstleistung der Textil- und Modebranche zusammenführt. Die Veranstaltung findet am 6. und 7. Mai 2009 in Heidelberg und Schwetzingen statt. Über die Forum-Preise, die jährlich in diesem festlichen Rahmen verliehen werden, entscheidet eine unabhängige Jury. Ausgezeichnet wird eine unternehmerische oder persönliche Leistung, die von großem Einfluss und nachhaltiger Wirkung auf die Entwicklung dieses Wirtschaftsbereiches ist. Überreicht wird die Auszeichnung am Mittwoch, 6. Mai 2009, in der Print Media Academy der Heidelberger Druckmaschinen AG in Heidelberg.
Die diesjährigen Preisträger sind: · Marc O'Polo, Stephanskirchen bei Rosenheim · Dieter Rauschen, Lengermann + Trieschmann, Osnabrück · F.C. Gundlach, Fotograf, Hamburg
1967 entdeckte Werner Böck auf der Kölner Herren-Mode-Woche das schwedische Label Marc O'Polo. Der damals 24-Jährige gründete eine deutsche Vertriebstochter, entwickelte das erste modische T-Shirt und konnte bereits in der zweiten Saison eine Million T-Shirts in sieben Größen und in 30 Farben verkaufen. Das war der Anfang von Marc O'Polo in Deutschland. Heute ist Werner Böck, der aus einer Rosenheimer Textilfirma stammt, Hauptaktionär des Unternehmens. 1998 hatte Marc O'Polo mit 50 Mitarbeitern einen Umsatz von 50 Millionen Euro erzielt. Im laufenden Geschäftsjahr wird das Unternehmen, das inzwischen 1450 Mitarbeiter beschäftigt, einen Umsatz von 316 Millionen Euro (plus 10 Prozent) erreichen. Im Jahr 2008 sind national und international 51 Geschäfte eröffnet worden. Die Kernkollektion wird inzwischen durch zahlreiche Lizenzprodukte abgerundet. Vor vier Jahren wurde mit "Campus" eine neue Kollektionslinie entwickelt, die mittlerweile rund fünf Prozent des Umsatzes von Marc O'Polo erreicht. Dieter Rauschen war mehr als 40 Jahre Chef des Modehauses Lengermann + Trieschmann (L+T) in Osnabrück, heute eines der größten deutschen Textilhäuser. 1964 ist er mit seinem Zwillingsbruder Klaus in der Unternehmen eingetreten, das 1937 von Friedrich Lengermann und Alfred Trieschmann gegründet worden war. Dieter Rauschen und seine Familie halten heute 50 Prozent der Anteile, die restlichen Anteile gehören der Düsseldorfer Familie Haberland, den Nachfahren des Gründers Friedrich Lengermann. L+T bietet mit 120 Shop-in-Shops, mit sechs Restaurants und zahlreichen Dienstleistern die Qualität eines hochwertigen Einkaufszentrums mitten in Osnabrück. Das Unternehmen beschäftigt 420 Mitarbeiter und erzielte 2008 einen Umsatz von 56 Millionen Euro. Im Mai 2008 hat Dieter Rauschen die Geschäftsführung an seinen Sohn Marc übergeben. Franz Christian Gundlach, der sich sein Leben lang nur F.C. Gundlach nannte, ist der bedeutendste deutsche Modefotograf der Nachkriegszeit. Er hat mit seinen Inszenierungen von Mode Maßstäbe gesetzt. Seine Spezialisierung auf Modefotografie begann 1954 mit der Arbeit für die legendäre Zeitschrift "Film und Frau". Als erster Fotograf der Nachkriegszeit unternahm er bedeutende Mode- und Reportage-Reisen in den Nahen, Mittleren und Fernen Osten, sowie nach Mittel- und Südamerika. Seit 1963 arbeitete er 20 Jahre exklusiv für die Frauenzeitschrift "Brigitte". 1967 gründete er ein professionelles Dienstleistungsunternehmen für Fotografen und acht Jahre später eine der ersten deutschen Fotogalerien. Um sein Lebenswerk und seine umfangreichen Sammlungen zu sichern und den aktiven Umgang mit seinem Erbe zu ermöglichen, gründete er 2000 die "Stiftung F.C. Gundlach". Er ist Träger zahlreicher Ehrungen und Auszeichnungen, unter anderem des Bundesverdienstkreuzes und der goldenen George-Eastman-Medaille für hervorragende Dienste um die deutsche Fotografie.
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