Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Nicht planen - handeln - Kommentar von Sigrid Krause
Essen (ots)
Die Zahlen sind erschütternd: Für fast jedes zehnte Kind ist die Familie kein Hort der Geborgenheit, sondern eine Gefahr. Hamburg und Iserlohn sind überall, auch hier gibt es Eltern, die ein schreiendes Baby mit Gewalt zur Ruhe bringen wollen.
Es ist richtig, dass der Minister alles tut, um Kinder vor solchen Risiken zu schützen. Ob aber eine neue Studie der rechte Weg ist? "Riskante Lebenslagen" kleiner Kinder sind ja bekannt: Armut, Bildungsferne, eine trostlose Bleibe und null Chance, dem zu entkommen, fördern Gewalt.
Neue Modelle der Hilfe zu erfinden, ist schön und gut. Warum aber baut man nicht Bewährtes aus? Vor 18 Jahren erfand das Land die Familienhebamme. Die kennt ihre Risikofamilien schon vor der Geburt des Kindes und begleitet sie danach ein Jahr lang. Die Stellen wurden seitdem weniger, sechs gibt es heute im Land. Gut ausgebildeter Nachwuchs ist da, könnte sofort starten.
Das Problem wird sein: Man weiß, was jede kostet. 1,5 Millionen würden für 20, 30 Hebammen reichen - ein Jahr lang. Und dann? Eine Analyse ist prima. Handeln tut Not.
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