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WAZ: Schule muss sich wandeln - Kommentar von Sigrid Krause

Essen (ots)

Nun reden sie sich wieder die Köpfe heiß. Nach der
Iglu-Grundschulstudie und vor der nächsten Pisa-Studie wächst sich 
die "Bildungsfrage" erneut zum abendfüllenden Debattenthema aus. 
Eltern und Lehrkräfte, Politiker und Arbeitgeber, Laien und Experten 
- keinen, der mit Kindern zu tun hat, lässt das Thema kalt. Längst 
ist ja klar, dass zu vieles falsch läuft im Alltag der Schulen, 
vieles sich ändern muss. Über den Königsweg zur besten aller 
möglichen Schulen lässt sich trefflich streiten. Nur: Dieser Streit 
hilft den Kindern von heute nicht weiter. Was aber brauchen sie, um 
heute erfolgreich zu lernen?
Respekt. "Kein Kind darf beschämt werden": Dieses Grundprinzip 
des finnischen Schulwesens ist kostenlos zu haben. Wer Kinder und 
Jugendliche nicht als unvermeidliches Übel betrachtet, sondern sie 
mit ihren Bedürfnissen, Wünschen und Nöten ernst nimmt, wird erleben,
dass auch sie ihm oder ihr mit Respekt begegnen. Was gar nicht heißt:
jeden Wunsch erfüllen.
Einen guten Start. Wer die angeborene Wissbegierde kleiner 
Kinder, ihre Offenheit und Lust am Lernen frühzeitig fördert, setzt 
den Grundstein für eine erfolgreiche Schulkarriere. Für viele arme 
Eltern ist Bildung kein Gewinn. Gerade ihre Kinder brauchen 
"Ersatzeltern": Gut ausgebildete Erzieherinnen, die schon den 
Kleinsten helfen, spielerisch ihre Talente zu entwickeln.
Mutmacher. Also Lehrerinnen und Lehrer, die ihre "Sorgenkinder" 
erkennen und unterstützen - in jeder Schulform. Viele Sitzenbleiber 
sind kein Ausweis mehr für die Qualität einer Schule. Fünfen zu 
verteilen und ein Kind damit allein zu lassen, ist einfach, aber 
falsch. Frühzeitig zu sehen, was diesem Kind weiterhilft, aber 
richtig.
Selbstbewusste Lehrer. Vorbei sein sollten die Zeiten, da Lehrer 
hinter verschlossener Klassentür einen einsamen Kampf führen - 
Psychoterror und Willkür inklusive. Moderne Pädagogen stellen sich 
der Kritik der Kollegen und Schüler. Und erleben zumeist 
Erstaunliches: Sie werden nicht etwa gnadenlos niedergemacht, sondern
erfahren Respekt und Anerkennung. Auch Lehrer machen Fehler - wer 
dies vor seinen Schülern eingestehen kann, gewinnt.
Fehler. Wer keine macht, kann auch nicht daraus lernen. Die große
Furcht, etwas Falsches zu sagen oder die falschen Fragen zu stellen, 
blockiert jegliche Lernfreude. Vor allem jene Kinder, die Deutsch mit
Mühe lernen müssen, brauchen die Freiheit, Fehler zu machen. Dazu 
Geduld und jede erdenkliche Unterstützung. Schule muss sich wandeln

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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