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WAZ: Verschobener Kraftwerksbau - Präzedenzfall - Kommentar von Wolfgang Pott
Essen (ots)
Mit der Verschiebung des Kraftwerksbaus in Herne schafft der Essener Evonik-Konzern einen Präzedenzfall. Geld spielt dabei eine wesentliche Rolle, allerdings nicht die einzige. Richtig ist, dass Kraftwerkbauen weltweit teurer wird. Das liegt vor allem an den Chinesen. Im Wochentakt geht dort ein neues Kraftwerk ans Netz. Kraftwerksbauer sind weltweit gefragt wie nie, entsprechend steigen die Preise. Allerdings mischt - zumindest in Europa - auch die Politik kräftig mit. Wer heute ein Kraftwerk baut, weiß nicht, auf welchen Strafbetrag in Form so genannter CO2-Zertifikate er sich am Ende einstellen muss. Die Politik lässt da großen Raum für Spekulationen. Sicher dagegen ist, dass Deutschland neue Kraftwerke braucht. So schön es wäre, alle benötigte Energie einzig über Solar-, Wind- und Wasserkraft zu gewinnen, es bleibt ein Wunschdenken. Wenn dann noch der gewollte Ausstieg aus der Kernenergie kommt, braucht es anderer moderner Energielieferanten. Kraftwerksblöcke wie der in Herne wären eine geeignete Alternative. Die ist jetzt aber erst einmal verschoben.
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