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WAZ: Die Welt der Visionäre. Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Manchmal haben Politiker aber auch Pech. Einen Tag,
nachdem SPD-Chef Beck erklärte, wir hätten bald wieder 
Vollbeschäftigung, sichtet die Bundesagentur das Ende des 
Aufschwungs. Zwar kann es sein, dass wir im Herbst die drei Millionen
knacken. Und tatsächlich ist in diesem bald dreijährigen Boom 
erstmals seit der Wiedervereinigung auch der Sockel an 
Langzeitarbeitslosen kleiner geworden. Doch von Vollbeschäftigung 
bleibt Deutschland auch auf längere Sicht weit entfernt.
 Beck und seine vielen Mitvisionäre in Union und SPD übersehen glatt 
und absichtsvoll, dass es neben den offiziellen weitere gut drei 
Millionen Arbeitslose gibt. Sie werden nicht mitgezählt, weil sie in 
Ein-Euro-Jobs stecken, ihre Kinder betreuen oder krank sind. Man kann
sie aus der Statistik radieren, aber nicht aus dem Arbeitsmarkt. 
Früher oder später brauchen auch sie einen Job.
 Man muss ja gar nicht schwarzmalen: auch die verdeckte 
Arbeitslosigkeit ist gesunken, weil tatsächlich neue Stellen 
entstanden sind. Doch die rosarote Brille von Beck und Co. wirkt 
langsam aufdringlich.

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Telefon: 0201 / 804-2727
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