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WAZ: Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker fordert: Russland nicht in die Isolation treiben

Essen (ots)

Die Europäische Union darf nach Ansicht des
luxemburgischen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker nicht 
versuchen, Russland wegen seiner Kaukasus-Politik zu isolieren. Die 
EU müsse darauf bestehen, dass Moskau die Zusagen für den 
Waffenstillstand in Georgien endlich einhalte, sagte Juncker im 
Interview mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen 
Zeitung. (WAZ, Montagsausgabe). "Aber wir sollten Russland nicht mit 
Sanktionen überziehen und versuchen, es in die Isolation zu treiben."
 Weder dürfe die EU zum Tagesgeschäfts übergehen, noch den Dialog 
abbrechen. "Wir können nicht business as usual machen - aber auch 
nicht no business." Moskau wisse, dass die Verhandlungen über ein 
neues Partnerschaftsabkommen mit der EU beeinträchtigt würden, wenn 
es seinen Verpflichtungen nicht nachkomme.
 Vor dem EU-Sondergipfel am Montag ermahnte der luxemburgische 
Ministerpräsident - Dienstältester in der Runde der Staats- und 
Regierungschefs - die EU-Kollegen zur Geschlossenheit gegenüber den 
Russen. Dabei müssten die Westeuropäer die Sorgen vor allem der Polen
und Balten ernster nehmen. "Und unsere Freunde im mittleren und 
östlichen Teil Europas müssen Verständnis dafür aufbringen, dass wir 
keine Institutionalisierung des Konflikts wollen."
 Juncker warnte vor einer beschleunigten Aufnahme Georgiens in die 
Nato. "Nur weil wir nicht mit Pfeil und Bogen nach Russland 
einmarschieren können und wollen, Georgien in die Nato aufzunehmen, 
hielte ich für einen unüberlegten Schritt." Das ändere aber nichts am
Beschluss des nordatlantischen Bündnisses, dass Georgien prinzipiell 
beitreten könne.

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Telefon: 0201 / 804-2727
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