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WAZ: FDP-Medienexperte kritisierte einstweilige Verfügung im Fall Benaissa - Otto sieht Gefahr von Trittbrettfahrern

Essen (ots)

FDP-Medienexperte Hans-Joachim Otto hat die
einstweilige Verfügung gegen die "Bild"-Zeitung wegen ihrer 
Berichterstattung über das Ermittlungsverfahren gegen die Sängerin 
Nadja Benaissa kritisiert. "Niemand hat geschrieben, dass Frau 
Benaissa schuldig sei. Die Tatsache, dass sie in U-Haft sitzt, ist 
ein Vorgang, der die Öffentlichkeit interessiert", sagte der 
Vorsitzende des Bundestags-Ausschusses für Kultur und Medien der 
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in Essen (Freitagausgabe).
 "Wenn man sich zuerst gegen die Presse wehrt und nicht gegen die 
Haftandrohung, dann ist das die falsche Reihenfolge", sagte Otto 
weiter. Er verwies auf den Europäischen Gerichtshof, der als Maßstab 
ausgegeben habe, dass eine solche Berichterstattung geeignet sein 
müsse, eine seriöse Debatte zu befeuern. Den Fall Benaissa wertete 
Otto als "höchst geeignet", eine "sehr wertvolle" Debatte über die 
Ansteckungsgefahr bei HIV-Positiven auszulösen. "Insofern darf die 
einstweilige Verfügung keinen Bestand haben", so Otto.
 Außerdem befürchtet der FDP-Medienexperte, dass die Entscheidung des
Berliner Landgerichts für die einstweilige Verfügung zu mehr Klagen 
gegen unliebsame Presseberichterstattung führen könnte: "So ein Fall 
kann Trittbrettfahrer ermutigen, massenweise zu Gericht zu laufen."

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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