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WAZ: Die Moschee im Dorf lassen. Kommentar von Ulrich Schilling-Strack
Essen (ots)
Das Liedgut des Fußball-Fans ist überschaubar. Blau und weiß ist ja der Himmel nur, blau und weiß ist unsere Fußballgarnitur, kurz: für die Literaturkritik ein unpassendes Objekt.
Auch das Schalke-Lied wurde bisher gesungen, nicht analysiert. Farbenpracht, ausgedacht, tausend Feuer in der Nacht - Hauptsache, es reimt sich, dachte sich wohl Hans J. König, der den Text im Jahr 1963 schuf.
Damals konnte König nicht ahnen, dass seine dritte Strophe einmal politisch ausgeschlachtet würde. O süße Unschuld! Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich an der Mohammed-Zeile Protest entzündet.
Darf man ihn einfach zu den Akten legen, den Sturm, mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln? Schön wär's. Das Internet verschickt aber die banalste Nachricht voller Rasanz bis in den letzten Winkel. Was heute in einem Vereinsblättchen steht, landet morgen auf dem Schreibtisch eines Scharfmachers, könnte übermorgen zu Randale führen.
Könnte, muss aber nicht. Souveräne Muslime gehen locker damit um, mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln.
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