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WAZ: Ex-Bundesumweltminister Töpfer fordert zeitlichen Endpunkt für Atomenergie-Nutzung

Essen (ots)

Der CDU-Politiker und frühere Bundesumweltminister
Klaus Töpfer hat die neue Bundesregierung aufgefordert, einen 
zeitlichen Endpunkt für die Nutzung der Atomenergie zu nennen: "Wer 
von Brückentechnologie spricht, muss schnellstmöglich sagen, wo diese
Brücke endet, wo und wie der Pfeiler gebaut wird, auf dem diese 
Brücke aufsetzt", sagte er im Gespräch mit den Zeitungen der 
WAZ-Mediengruppe (Montag-Ausgaben).
  Töpfer erwartet vom neuen Bundesumweltminister Norbert Röttgen 
(CDU) eine "grundlegende Änderung" der Energieversorgung in 
Deutschland. Der Anteil fossiler Energie wie Öl, Gas und Kohle müsse 
massiv zurückgefahren werden, die Wirtschaft nahezu kohlenstofffrei 
werden. Aus Gründen des Klimaschutzes und angesichts der Gefahr von 
weltweiten Verteilungskämpfen um Rohstoffe sei Deutschland dazu 
verpflichtet, erneuerbare Energien aus Wind, Sonne, Wasser oder 
Biomasse massiv auszubauen. "Ich sehe mit großer Freude, dass immer 
mehr Menschen in Deutschland ihre Stromverträge ändern und 
klimafreundlichen Strom kaufen", sagte Töpfer.
  Der frühere Chef der UN-Umweltbehörde, der Deutschland und China in
nachhaltiger Entwicklung berät, warnte eindringlich vor einem 
Scheitern des UN-Klimagipfels im Dezember in Kopenhagen. Dort soll 
ein neues weltweites Klimaschutzabkommen ausgehandelt werden. 
"Nichthandeln wäre unverantwortlich", so Töpfer. Die dramatischen 
Hinweise aus der Wissenschaft könnten nicht verleugnet werden. Er 
appellierte an Bundeskanzlerin Angela Merkel und an die Staatschefs 
der über 190 Vertragsstaaten, die Konferenz nicht ohne rechtlich 
verbindliche Entscheidungen enden zu lassen. "Die Erwärmung der Erde 
darf nicht weiter als um zwei Grad Celsius ansteigen." Diese Marke 
sehen Klimaforscher als kritische Grenze, ab der die Folgen der 
Klimaveränderungen nicht mehr beherrschbar sein könnten.

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