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WAZ: Total verhartzt. Kommentar von Jens Dirksen

Essen (ots)

Die Behauptung, eine Sache würde "Sinn machen", ist
nicht nur ungelenk aus dem Englischen übersetzt. Mitbehauptet wird 
ja, dass der Sinn, den nur Menschen in einer Sache sehen können (oder
hineinsehen), in den Dingen selbst läge. Das erspart im Zweifelsfall 
lästige Diskussionen.
 Ein Stück weiter aber geht der Begriff, den ein Wörterbuchverlag nun
zum "Jugendwort des Jahres" gekürt hat: "hartzen" als Ersatz für 
"arbeitslos sein, rumhängen". "Hartzen" klingt ganz so, als würden 
die Betroffenen ihr Schicksal anstreben. Eine Wortentgleisung, 
befördert durch die zunehmende öffentliche Diffamierung von Hartz 
IV-Empfängern.
 Manchmal trifft es aber auch andere, wie das drittplatzierte 
Jugendwort 2009 bezeugt: "Bankster" als Mischbegriff aus Banker und 
Gangster. Allerdings hat man bezeichnenderweise noch nicht von 
"Bankstern" gehört, die jetzt "herumhartzen".

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